"Berlin Syndrome" der australischen Regisseurin Cate Shortland ist dennoch eine Bereicherung für das Festival.
Der Film beginnt mit Impressionen aus dem Alltag einer australischen Backpackerin. Clare (Teresa Palmer) kommt am Kottbusser Tor an, fotografiert das Kreuzberger Biotop und Reste der DDR-Architektur im benachbarten Friedrichshain und lässt den Tag bei einer Party auf dem Dach ihres Hostels ausklingen.
Auf einer ihrer Foto- und Sightseeing-Touren lernt sie den charmanten Englischlehrer Andi (Max Riemelt) kennen. Nach einem One-Night-Stand will sie ihre Sachen zusammenpacken, aber Türen und Fenster sind verschlossen.
Daraus entwickelt sich ein gut gemachter Psychothriller, der die Balance zwischen Suspense und Action bei den Ausbruchsversuchen und den leisen Passagen, in denen sie sich in ihr Schicksal fügt, versucht.
„Berlin Syndrome“ ist deshalb kein reiner Thriller, sondern vor allem in der zweiten Hälfte auch eine essayistische Studie zum „Stockholm-Syndrom“, auf das schon der Titel des Films und der Romanvorlage deutlich anspielen.
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