"Ulysses" von Sebastian Hartmann

Theater-Kritik Sebastian Hartmann adaptiert den Wälzer von James Joyce am Deutschen Theater Berlin.

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Vier Stunden lang trägt das Ensemble Bruchstücke und Assoziationen vor. Meist frontal an der Rampe gesprochen, alle in schwarz gekleidet, im düsteren Dämmerlicht postiert. Über allem schweben drohend die Todessterne.

Die schroffen Textbrocken schrauben sich in immer unzugänglichere Gefilde: Edgar Eckerts launige Skizze des Stadtplans von Dublin, den er mit den widerspenstigen Kolleginnen und Kollegen nachstellen will, ist ein kurzer Moment des Durchatmens. Ansonsten wird das Publikum in einem Kurzvortrag von Bernd Moss in die Quantenphysik eingeführt und mit den nächsten Assoziationsfetzen traktiert.

Sebastian Hartmanns zu langer Abend bietet seinem Publikum keine Haltegriffe in der Ulysses-Steilwand und kaum eine Chance, die Textbrocken zu verstehen und zu verdauen. André Mumot brachte es in seiner Deutschlandfunk-Besprechung gut auf den Punkt: „Ulysses“ ist ein anstrengender Abend, bei dem die Zuschauer „viel trockenes Brot schlucken“ müssen. Das hat dieser Theaterabend mit den Lektüre-Versuchen dieses Wälzers gemeinsam.

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