Beate Peters will in einem Volksentscheid über den „Dexit“ abstimmen lassen. In einer Fernsehansprache schimpft sie darüber, dass die deutschen Interessen seit Jahren zu kurz kommen. Deshalb sei es an der Zeit, sich aus der zerbröselnden Europäischen Union zu verabschieden.
Die Fernsehansprache verfolgen die zehn Teilnehmer des Mitrate-Theaters „Lessons of Leaking“ gemeinsam mit Clara (Nora Decker) und ihrem Freund David (Roland Bonjour). Während noch emotionale Pro- und Contra-Kommentare des Social Media-Schwarms eingeblendet werden, lässt eine Nachricht Clara hochschrecken.
Jetzt sind die Zuschauer gefragt: von Station zu Station müssen sie Clara dabei unterstützen, Botschaften zu dechiffrieren, Alarmanlagen auszuschalten und geheime Dokumente aufzustöbern. Die Rätsel sind so angelegt, dass nur gemeinsames Knobeln im Team weiterführt. Einzelkämpfer fahren bei diesem Spiel genauso gegen die Wand, wie es der EU gerade im realen Leben droht. Die Aufgaben sind raffiniert ausgetüftelt, ähneln in ihrer Machart aber früheren Game-Theater-Abenden wie „Toxik“, so dass Neueinsteiger den größten Spaß daran haben werden.
Das Rate-Spiel ist kein Selbstzweck, sondern erfordert schwierige Abwägungen: Transparenz um jeden Preis? Wer profitiert, wenn eine Manipulation aufgedeckt wird? To leak or not to leak? Wie würden Sie entscheiden?
„Lessons of Leaking“ wurde am 17. Februar an den Münchner Kammerspielen uraufgeführt und ist bis 1. April 2016 im HAU 3 zu erleben (Restkarten an der Abendkasse).
Der Beitrag ist zuerst hier erschienen: http://kulturblog.e-politik.de/
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