In Tatortreiniger-Kostümen kommen die sechs Akteure der Compagnia dei Furbi auf die fast völlig leere Bühne der Neuköllner Oper. Neben den Kostümen, Masken und einem Vorhang ist ein großer Schrank das einzige Requisit, im obersten Spind muss von diesem Sondereinsatz-Kommando noch schnell eine tickende Bombe entschärft werden.
Dann kann die knapp einstündige Tour-de-Force durch Mozarts berühmte Zauberflöte beginnen: das Orchester ist komplett gestrichen. Die Handlung ist stark gerafft. Auf die bekannten Arien der Königin der Nacht und des Vogelfängers Papageno muss niemand verzichten. Aber es empfiehlt sich schon, die Mozart-Oper gut zu kennen, sonst droht man in dieser temporeichen Aneinanderreihung kleiner Späße im Stil der Commedia dell´Arte und dem Best of von Mozarts märchenhafter Aufklärungs-Fabel den Anschluss zu verlieren.
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Zauberflöte-Ensemble mit Masken; © Mascares Bis
Die vier Männer und zwei Frauen machen sich darüber auch an einigen Stellen augenzwinkernd lustig, wenn sie sich gegenseitig fragen, an welcher Stelle der Handlung man denn nun gerade sei. Als Service fürs Publikum sind alle Dialoge und Arien auf Deutsch übertitelt.
Eine weitere Spindtür öffnet sich: Pamina tritt heraus. Die Königin der Nacht hat ihren großen Auftritt mit den sehr hohen Tönen. In Zwergenkostümen purzeln einige Schauspieler über die Bühne. Im nächsten Moment ist Sarastro dran oder doch gleich wieder Papageno und seine Papagena.
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Tamino; © Mascares Bis
Kurz nach 21 Uhr ist der Reigen schon an seinem Ziel angekommen, die furiose Zugabe wird vom Publikum im voll besetzten Saal der Neuköllner Oper freudig beklatscht. Das Gastspiel dieses amüsanten Sommertheaters, das in Spanien im Jahr 2014 mit dem Premio Max ausgezeichnet wurde, geht heute Abend mit der Dernière zu Ende.
Trailer zu La Flauta mágica/Die Zauberflöte
Der Text ist zuerst hier erschienen: http://kulturblog.e-politik.de
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