Jenseits von Geschlecht

Sprache Gendern ist populär. Langfristig wird es sich aber nicht durchsetzen können, denn es führt sozial, formal und kulturell ins Nichts
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 03/2021

In meinem fachlichen Umfeld, der Sexualwissenschaft, ist die sogenannte geschlechtergerechte Sprache Standard und zugleich Standarte. Jetzt hat auch die Duden-Online-Redaktion entschieden, 12.000 bislang im generischen Maskulinum gehaltenen Artikeln über Personen- und Berufsbezeichnungen jeweils einen zweiten, weiblichen hinzufügen. Das Gendern wird wie ein Hoheitszeichen gepflegt, und jede Beschädigung erscheint wie Blasphemie. Ich würde diese Sprache gern verwenden. Weil ich den emanzipatorischen Anspruch teile und weil ich viele, die diese Neubildungen verwenden, persönlich hoch schätze.

Aber, ach! Ich kann es nicht. Ich vermag sie weder auszusprechen noch hinzuschreiben; und erblicke oder höre ich sie, wird mir unbehaglich. Wenn ich Sie, liebe Leser, a