19. Gallery Weekend in Berlin: Wo zur Hölle sind wir jetzt?

Rundgang Beim 19. Gallery Weekend war Berlin als Kunststadt wieder wer. Die Kunst war politisch und die Post Internet Art ist zurück. Doch etwas trübte die Stimmung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 18/2023
Andrej Dúbravský bei Dittrich & Schlechtriem zwischen Beauty-Routine und Weltend-Angst
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Foto: Viki Kollerova

Das wäre jetzt ein bisschen zu krass, sagt ein Mann in Rave-Weste, in Müllmann-hommagierendem Orange. Dieser Gegensatz in der Berliner Kurfürstenstraße zwischen Abfuck, Prostitution (jahaaa, es gibt auch Sexarbeiterinnen, die den Job gerne machen) und dieser Architektur, dieser Kunst jetzt. Hier wäre das nun etwas viel.

Wir stehen im Keller vom Sam-Chermayeff-Haus, in der Molitor Galerie. Hochpolierte Holzskulpturen, aus denen Sound kam von Dora Budor, vor uns. Schräg über uns die Galerie Heidi. Und jetzt wäre ihm der Gegensatz zu krass. Ja, sage ich. Und dann: Krass ist doch eigentlich nur, dass ich jetzt nur Ja sage, oder? Dieser kurze Moment des Spürens, des Anerkennens und dann des erschöpft Zulassens dieser kaputten Gegensätze. Und