Sex muss sterben

Körper Selbstzerstörung als Selbstermächtigung? Ein neues Rollenbild junger Frauen verbreitet sich in Büchern, Serien und Filmen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 48/2019
Von „Kids“ zu „Searching Eva“: Jugendliche ohne Schranken und Tabus gehen vielen Drehbuchautoren locker von der Hand
Von „Kids“ zu „Searching Eva“: Jugendliche ohne Schranken und Tabus gehen vielen Drehbuchautoren locker von der Hand

Foto: Ucm.one, Imago Images

Sind die Kids von heute wirklich so übermäßig fertig? Nach vier Minuten wird in Yung das erste Mal gefickt. Die Siebzehnjährige Janaina verkauft eine ihrer Körperöffnungen an einen älteren Mann. Er fragt sie, wie es in der Schule war – und dann zucken seine trockenen Füße am Hotelbettrand. Möglicherweise versteht die „Generation Ritalin“ Gnadenlosigkeit vor sich selbst als Emanzipation. Als Selbstverteidigung gegen geschiedene Eltern oder gegen das popkulturelle Mantra, man könne alles erreichen, bei dem ja immer auch mitschwingt, dass man alles erreichen muss. Vielleicht erzählen aber Filme wie Yung und Searching Eva, Serien wie Euphoria und Bücher wie M oder How to Murder Your Life: A Memoir auch etwas