Sei kein leerer Eimer

Missbrauch Coaches predigen im Netz und auf Bühnen die Selbstliebe. Oft verharmlosen sie damit psychische Gewalt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2019
Sei kein leerer Eimer

Illustration: der Freitag

Selbstliebe ist überall. Schon in der Bibel heißt es: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Heute steht der Begriff auf Instagram, Facebook oder als schmuckes Tattoo in feministischen Kreisen unter dem Hashtag #SelfLoveClub für Body Positivity, Selbstakzeptanz. Seit einiger Zeit entwickelt sich aus dem Konzept heraus zudem eine florierende Branche. In sich gut verkaufenden Ratgeberbüchern wird die Selbstliebe zum zentralen Grundsatz für ein erfüllendes Leben und funktionierende Partnerschaften erklärt. Zu wenig Selbstliebe führe dabei, so die Annahme, zu toxischen Beziehungen, in denen eine oder beide Personen leiden. Selbstliebe kann Menschen dabei helfen, mit Emotionen gesünder umzugehen. Das Konzept wird allerdings zum Problem, wenn der