Kaffee kochen im Kaff

Ausbildung Vor zehn Jahren entfloh Reza den Taliban, heute lebt er in Deutschland. Und hilft hier einer Branche, die ein echtes Problem hat
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 21/2016
Reza A. war einer der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in Deutschland
Reza A. war einer der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in Deutschland

Foto: Ulf Buschmann für der Freitag

Es zischt und brummt und pfeift. Reza A. kocht Kaffee. Das geht so: Er füllt Kaffeebohnen ein, schäumt Milch auf, drückt ein paar Knöpfe, den Rest erledigt eine Cimbali, der Porsche unter den Kaffeemaschinen.

Die rund 300 Kaffee, die Reza jeden Tag macht und die an seinem Arbeitsplatz, dem Hamptons im bayerischen Memmingen, nicht einfach nur Kaffee heißen, sieht man ihm nicht an. Seine Uniform, marineblauer Pullover mit V-Ausschnitt, hellblaues Hemd und gestreifte Krawatte, lassen ihn wie den Rezeptionisten eines Nobelhotels wirken. Die schwarzen Haare: akkurat geschnitten und im Nacken ausrasiert. Breitschultrig und mit aufrechtem Oberkörper steht er hinter der Bar und nippt am Strohhalm einer Acqua-Panna-Flasche. Nur aus der Nähe sieht man, dass Reza ers