Wir hatten es doch geschafft

Essay Ein Haus, drei Kinder auf dem SPD-Gymnasium und ein Lebensabend ohne finanzielle Sorgen? In der alten BRD ging das, auch als Flüchtling und Arbeiter. Das ist lange vorbei
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 25/2017

Mein Vater ist als junger Mann aus der DDR geflohen. Eines Nachts hat er heimlich die Wohnung seiner Eltern verlassen, ist zusammen mit einem Freund nach Ost-Berlin gereist und hat dort die Grenze überquert. Mehr als einen Koffer hatte er nicht dabei. An Wertsachen besaß er nichts. Weder seine Eltern noch sein Bruder wussten davon. Er hatte Angst, dass sie ihn von seinen Plänen abbringen würden.

Er wollte unbedingt in den Westen. Und das bedeutete für ihn damals Amerika. Wenn mein Vater mir als Kind von seiner Flucht erzählt hat, stellte ich mir vor, wie es hätte sein können, wenn ich dort, in dem Land seiner Sehnsucht, aufgewachsen wäre. Ich habe ihn immer bewundert für seinen Mut, auch heute noch. Obwohl ich mir inzwischen die schlimmen So