Es gibt Menschen, die haben mein tiefes Mitgefühl, obwohl sie stinkreich sind. Ursula von der Leyen ist so eine. Obwohl sie Multimillionärin ist und sich ein gutes Leben machen könnte, schläft sie in einer Ein-Zimmer-Wohnung in ihrem Ministerium und nagt an ihrem Knäckebrot. Hauptberuflich spielt sie momentan die Verteidungsministerin eines Landes, das sich durch einen eklatanten Mangel an äußeren Feinden auszeichnet. Als Kompensation möchte sie gerne mit ein paar Hundert Soldaten in riesige afrikanische Flächenstaaten einrücken und diese befrieden. Schwierig, wenn der gesamte riesige deutsche Sicherheitsapparat nicht mal in der Lage ist, die Sicherheit in einigen deutschen Browntowns und Migrantenvierteln herzustellen.
Oder aber Klaus Zumwinkel : mehrere Millionen auf dem Konto, aber das einzige, was diesem Pennyfuchser für seine knapp bemessene Freizeit einfällt ist, die Finanzämter um ein paar Kröten zu betuppen. Ein Verhalten, dass Hermann Gremliza zu dem Urteil verleitete, Reiche seien arme Schweine mit Geld.
Jetzt also Uli Hoeneß. Es ist ein trauriges Leben zwischen deutschem Biedersinn und kapitalistischen Größenwahn, das dieser Mann führt. Jeder Straßengangster, ukrainische Oligarch und Parvenue hat wenigstens noch den Anstand, mit seiner Kohle rumzuprahlen und versucht, das Leben zu genießen. Sogar die Geissens haben mehr Savoir-Vivre. Wozu wäre Geld sonst da, als sich damit ein gutes Leben zu machen?
Hoeneß' traurige Welt ist die der rastlosen Geldvermehrung. Irgendwo lässt sich immer noch etwas Kohle rausquetschen. Den Asiaten Bayerntrikots verkaufen, die Bayernspieler ihre Nullphrasen vor Sponsorenwände aufsagen lassen oder noch die Kohle irgendeines weiteren Sponsors abholen. Aber nicht mal ein gutes Fußballspiel kann dieser Mann noch genießen. Es gilt auch in diesen 90 Minuten noch an der Börse irgendwelche Gewinne zu machen. Kaufen, kaufen, sofort verkaufen! Sogar die Hilfe für andere Menschen gibt es nur noch als Benefiz- oder Charityquark - steuerlich absetzbar und mit moralischen Mehrwert für den Helfer. Aber für sein ödes Calvinistendasein wurde Uli Hoeneß bis vor kurzem geliebt und beneidet. Richtig zufrieden wirkt der Mann trotzdem nicht. Wenn man Hoeneß in einer Talkshow sieht, hat man den Eindruck, man schaut einem Dampfkochtopf beim Explodieren zu. Unenspannter als Hoeneß kann man nicht sein. Denn Hoeneß hat Angst; die große Angst aller Hoeneße weltweit: das es Menschen gibt, die mit ihrem Leben mehr anzufangen wissen, als ums goldene Kalb zu tanzen.
Kennen Sie eine andere Epoche oder Weltgegend , in der man Gestalten wie Uli Hoeneß geliebt oder auch nur geachtet hätte? Die alten Griechen haben aus guten Grund die Arbeit anderen überlassen, wenn sie die Möglichkeit dazu hatten. Auch die Menschen im Mittelalter haben sich bei der gerne bei der Arbeitszeit einen schlanken Fuss gemacht. Was hätte ein Lebemann wie Talleyrand über solche sinnlos Arbeitswütigen zu sagen gehabt.
Nein, Uli Hoeneß muss in "Freiheit" bleiben. Das "Leben", das er führt, hat er sich auch verdient. Und am Beispiel Uli Hoeneß kann man Kindern auch sehr schön den Unterschied zwischen abstraktem und konkretem Reichtum klarmachen.
Kommentare 7
.... ja, Uli sollte wirklich nicht in den Knast - die arme Knastbelegschaft!
Aber ich fände es schick, würde man ihn an Dortmund ausliefern, ihn zwingen in schwarz-gelber Bettwäsche zu schlafen und ihn als so eine Lebendfüllung für Maskottchen einsetzen - bei sagen wir 4,50 Stundenlohn.
Oder ist das zu hart?
https://www.freitag.de/autoren/magda/uli-ans-steuer
Den armen Uli vor Gericht zu stellen ist schon hart. Sie haben natürlich mit der geforderten Nachsicht völlig recht, denn wenn man Aktien und Währungen kauft und gleich wieder verkauft, mal 30 Millionen auf dem Konto, dann wieder nur 10 Millionen und am Ende sogar so viel spekuliert hat, dass alles weg ist, kommt man schon durcheinander, welcher Geldkoffer für den Safe und welcher für das Finanzamt ist. Mir geht das an jedem Tag so.
Das wäre viel zu viel, dem Hoeneß auch noch Geld hinterher werfen.
Steuern bis auf den letzten Cent bezahlen und die Sozialarbeit zur inneren Einkehr, wie vorgeschlagen, kostenlos abarbeiten.
Eine treffende und bereichernde Beschreibung!
{Nein, Uli Hoeneß muss in "Freiheit" bleiben. Das "Leben", das er führt, hat er sich auch verdient. Und am Beispiel Uli Hoeneß kann man Kindern auch sehr schön den Unterschied zwischen abstraktem und konkretem Reichtum klarmachen.}
Diese Gedanken gefallen mir auch…
Dazwischen kommt mir allerdings immer wieder eine Äußerung meines psychologischen Mentors:
„Wenn wir einen Menschen ganz verstehen würden, mit allen Détails seines Lebenslaufs, kämen wir zu der Erkenntnis: << Ja, an seiner Stelle hätte ich alles ganz genauso gemacht.>>“
Enteignung statt Knast!
http://misanthrope.blogger.de/stories/2383004/
"Oder ist das zu hart?"
Nein!
https://twitter.com/non_maennchen/status/443325128840339456/photo/1