Liveübertragung

Medienschelte Sind Sie nicht auch immer fasziniert darüber, in wie viele Länder Fußballspiele übertragen werden?

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Die website bundesliga.de und andere Medien wissen zu berichten, dass der deutsche Fußball-Klassiker Bayern gegen Dortmund in 203 Länder übertragen wird. Eine Zahl, die umso faszinierender ist, als es laut wikipedia überhaupt nur 194 Staaten aka Länder gibt. Jedenfalls solche, die in der UNO organisiert sind.

Hinzu kommen 12 weitere Staaten, Nationen, Länder oder Territorien, bei denen entweder der Status als „Staat“ umstritten ist oder die sich in freier Assoziierung zu anderen Staaten befinden – allerdings sollte man beachten, dass auch der „Staatsstatus“ der 194 von der UNO anerkannten Staaten nicht unumstritten ist.

Macht, wenn man großzügig ist, 206 Staaten. Man fragt sich natürlich, wer die 3 Staaten auf der Welt sind, die die Frechheit besitzen, sich nicht dafür zu interessieren, was passiert, wenn 22 blutgrätschende Simpel in Deutschland vor einer Lederkugel treten. Wahrscheinlich handelt es sich um Syrien und den Kongo, wo die Menschen gerade so damit beschäftigt sind, sich totzuballern, dass sie für die Feinheiten deutscher Fußballästhetik keinen Sinn haben. Wer der dritte Staat ist, kann ich nicht rausfinden. Aber irgendwo ist ja immer ein Bürgerkrieg, in dem Fernsehstationen zerschossen werden.

Wenn man bei der Zählung nicht so großzügig ist, stellt man erfreut fest, dass dieser Fußballklassiker in mehr Länder übertragen wird, als es auf der Erde gibt. Grandios!

Aber es ist allemal ein tolles Ergebnis, wenn sich sowohl der malische Ziegenhirt, der nepalesische Scherpa als auch der burmesische Reisbauer gleichermaßen für deutschen Ballsport interessieren. Bravo!

Und jetzt kommen Sie mir nicht mit dem kleinlichen Einwand, dass mit der Übertragung in über 200 Länder sei ganz anders gemeint. Wenns denn so wäre, könnte man es auch so schreiben. So schwierig kann das nicht sein.

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Geschrieben von

lebowski

Ein Leben zwischen Faulenzerei und Leiharbeit.

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