Aufstand im Warschauer Ghetto: „Eine Frau kämpft?! Die Nazis konnten es nicht fassen“

Jüdischer Widerstand Am 19. April 1943 beginnt der Aufstand im Warschauer Ghetto. Die Historikerin Judy Batalion hat ein Buch über die fast 200 Jüdinnen geschrieben, die dort Widerstand leisteten. Warum vernachlässigte sie die Erinnerungskultur so lange?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2023
Verhaftungen im Warschauer Ghetto. Das Bild entstammt dem Bericht des SS-Generals Jürgen Stroop, der für die Unterdrückung des Aufstands zuständig war
Verhaftungen im Warschauer Ghetto. Das Bild entstammt dem Bericht des SS-Generals Jürgen Stroop, der für die Unterdrückung des Aufstands zuständig war

Foto: Courtesy Everett Collection

Jüdische Frauen kämpften in ganz Europa erbittert gegen das Naziregime. Ihre Geschichten wurden jedoch lange Zeit vergessen. Judy Batalion ist selbst Enkelin jüdisch-polnischer Holocaust-Überlebender. Vor 16 Jahren stieß die Historikerin zufällig auf ein kleines Büchlein von 1946 mit zornigen Berichten von Widerstandskämpferinnen. Batalion war schockiert, sie hatte noch nie etwas von den waghalsigen Aktionen dieser Frauen gehört. Seitdem lässt sie das Thema nicht mehr los. 2021 erschien ihr Buch Sag nie es gäbe nur den Tod für uns. Die vergessene Geschichte jüdischer Freiheitskämpferinnen (Piper).

der Freitag: Frau Batalion, am 19. April jährt sich der Aufstand im Warschauer Ghetto zum 80. Mal. Welche Rolle spielten