Braunes Gold von morgen

Erfindung In vielen Städten Afrikas fehlt die sanitäre Infrastruktur, Exkremente werden einfach an Strände gekippt. Ein schwedischer Unternehmer will daraus Brennstoffe machen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 48/2016

Immer wenn es regnet, steigt das aus den Kanälen.“ Fredrik Sunesson, 48 Jahre alt, Schwede, groß und breit, steuert uns in seinem Jeep um einen hüfthohen Haufen Plastikmüll, der über die Fahrbahn schwimmt. Seit acht Jahren wohnt er in Accra, der Hauptstadt Ghanas. Regen prasselt auf die Windschutzscheibe, die Welt scheint zu zerfließen. Wir halten hinter einem Zaun, Sunesson setzt eine verblichene Anglerkappe auf und stürmt eine Metalltreppe hinauf zu einem industriell wirkenden Gebäude: Die Anlage auf einem Damm an der Korle-Lagune soll Müll aus dem Wasser filtern, es reinigen und umleiten. Vom Dach aus kann man am Horizont Agbogbloshie sehen, die größte Müllhalde Westafrikas, die als einer der zehn dreckigsten Orte der Wel