Bildbände von Bob Newman und Gordon Parks: Die Grammatik des Rassismus

Fotografie Ein Jahr nach der Ermordnung von Emmett Till porträtierte Gordon Parks in „Segregation Story“ den Süden der USA. Auch Bob Newman widmet sich der Region. Er spinnt das Porträt weiter bis in die Gegenwart und dem Tod von George Floyd
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 02/2023

Am 20. August 1955 hält ein Zug auf dem Weg nach Süden in Cairo, Illinois. Emmett Till ist in Chicago aufgewachsen, nun will er die Grenze zu einer Welt übertreten, deren Regeln er kaum kennt. Er reist mit seinem Onkel und seinem Cousin, sie wollen die Verwandten in Money, Mississippi, besuchen. Cairo ist die südlichste Stadt von Illinois, Emmett Till muss umsteigen: Er ist schwarz, fährt weiter im Abteil für „Colored Race“.

Zu den Gesetzen der Segregation gehören im Süden oft ungenau markierte Codes, sie werden in den USA Jim Crow Laws genannt und gelten ab Cairo auch im Zug. Eine Woche später wird Emmett Till, 14 Jahre alt, von mehreren Männern aus Money entführt, gefoltert, schließlich erschossen und in den Fluss gew