Die Stille vor dem Knall

Vårby Gård Die rechtsnationalen Schwedendemokraten stehen vor einem Wahltriumph. Das Land hat seine identitätsstiftende Geborgenheit verloren
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2018
Für Schweden waren Staat und Sozialdemokratie lange identisch. Mittlerweile ist die Lohnspreizung gravierender als in den meisten OECD-Staaten
Für Schweden waren Staat und Sozialdemokratie lange identisch. Mittlerweile ist die Lohnspreizung gravierender als in den meisten OECD-Staaten

Foto: Francis Joseph Dean/Imago

Eine Dreiviertelstunde braucht man vom historischen Museum in Stockholm nach Vårby Gård. Für einen Blick auf das Knäuel aus Bezügen und Projektionen kurz vor der Parlamentswahl am 9. September lohnt sich die Fahrt. Der kleine Platz, gleich wenn man von der Bahnstation herunterkommt, ist nicht hübsch, auch nicht hässlich, etwas Strenges geht von ihm aus. Wer will, kann auf Bänken sitzen und den hohen Betonsockel der Bahn anstarren. Weiße Kreise sind in den Boden gepflastert.

In einem Restaurant gibt es Falafel und Pizza, in einem anderen Fleisch. Bei Vårbygrillen bekommt man drei Pizzen mit Salat und Getränk für das, was in der Markthalle beim historischen Museum eine Fischsuppe kostet. Fitnessstudio, Bibliothek und Schule begrenzen