Molkenmarkt in Berlin: Viel Lärm um acht Hektar in Mitte

Stadtplanung Eine Jury entscheidet, was auf dem Molkenmarkt in Berlin gebaut wird. Die beiden Entwürfe stehen für entgegengesetzte Ideen von Stadt und Bewohner*innen. Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt hat in jedem Fall ein Problem
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2022
Seit über 30 Jahren ist die Frage: Wie macht man aus dieser Schneise einen lebendigen Ort?
Seit über 30 Jahren ist die Frage: Wie macht man aus dieser Schneise einen lebendigen Ort?

Foto: Jürgen Ritter/Imago Images

Berlin streckt sich, sagt das zuständige Amt für Statistik, über 89.112 Hektar. Ein Splitter davon, acht nämlich, wird gerade kräftig diskutiert, bald umgegraben. Die acht Hektar kann man als Zeichensystem lesen: der Molkenmarkt, einer der ältesten Plätze der Stadt, seit den 1960er Jahren Kreuzung und Schneise voller Autoverkehr, Lärm, Feinstaub, what have you. Für Menschen, die sich dort verständlicherweise selten aufhalten: Hier zieht sich die Leipziger Straße entlang, eine der breitesten, meistbefahrenen Verkehrsachsen von Mitte. Auf Balkonen ringsum versteht man meist sein eigenes Wort nicht. Ob und wie oft der Anthropologe Marc Augé hier vorbeikommt, der den Begriff prägte, ist nicht klar, sehr allerdings, dass die ̶