„Es geht vor allem um Bedrohungsgefühle“

Rechtspopulismus Ein Gespräch mit dem Chemnitzer Sozialpsychologen Frank Asbrock über das Gefühl, nicht dazuzugehören, und die Machtlosigkeit gegenüber der Integrationskraft der AfD
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Wie entstehen gesellschaftliche Dynamiken wie in Chemnitz im Sommer 2018?
Wie entstehen gesellschaftliche Dynamiken wie in Chemnitz im Sommer 2018?

Foto: Sean Gallup/Getty Images

der Freitag: Herr Asbrock, ist das nur der Eindruck nach den Wahlen in diesem Jahr, oder können wir generell von einem Trend zu autoritären Strukturen, Parteien, Mustern sprechen?

Frank Asbrock: Empirisch ist das deutlich zu beobachten, nicht nur in Deutschland, sondern europaweit und darüber hinaus und in großen Teilen der Bevölkerung. Wir können belegen, dass einer der wesentlichen Gründen, sich rechtspopulistischen Strukturen zuzuwenden, Bedrohungsgefühle sind. Das Gefühl nicht ernst genommen zu werden, nicht Teil einer Gruppe zu sein. Sozialpsychologisch sprechen wir von einer nicht befriedigten Kontrollmotivation.

Was sind solche Kontrollmotivationen, und wieso können autoritäre Parteien da Punkte machen?

Nicht befriedigte Bedü