Geflüchtete auf Lesbos: „Auslagern, Verstecken, Verschieben“

Interview Die Journalistin Franziska Grillmeier beobachtet auf Lesbos, was passiert, wenn Geflüchtete nicht im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Ein Gespräch über die katastrophalen Zustände an den Rändern Europas und die Verantwortung der Regierungen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2023
Ein „Closed Controlled Access Center“ wie hier auf Samos entsteht auch im Hinterland von Lesvos, neben einer Müllkippe
Ein „Closed Controlled Access Center“ wie hier auf Samos entsteht auch im Hinterland von Lesvos, neben einer Müllkippe

Foto: Louisa Gouliamak/AFP/Getty Images, Vincent Haiges (unten)

Die Münchner Journalistin Franziska Grillmeier ist am Tag vor unserem Gespräch wieder auf der griechischen Insel Lesvos gelandet, sie recherchiert über Migration und Grenzen der EU, 2018 hat sie hier ihr Büro eröffnet. Weiße Vorhänge wehen ins Bild, ob der Vogel vor ihrem Fenster nicht zu laut sei, fragt sie. Ist er nicht.

der Freitag: Frau Grillmeier, hörten Sie von der jüngsten EU-Initiative der deutschen Innenministerin für Asylverfahren an den Außengrenzen?

Franziska Grillmeier: Ja. Und ich kann von den griechischen Grenzen aus sagen, dass es viel Leid erzeugen kann, hier solche Verfahren zu organisieren.

Warum?

Wenn man mit Kommunen, mit Politikern spricht, mit Menschen, die auf den Ägäischen Inseln leben, stellt man schnell