In Ischgls Iglus

Ausnahmezustand So war Österreichs schrillster Ferienort: Die Fotografien von Lois Hechenblaikner erzählen von einer Epoche, die nun zu Ende ist
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 24/2020

Man kann es sich einfach machen, einmal laut Ischgl sagen, eine Art wortgewordenes Schulterzucken, erschließt sich von alleine. Ischgl, Synonym menschlicher Überschwemmung, tragischer Beleg dafür, dass genügend Geld nicht unbedingt genügend guten Geschmack bedeuten muss. Ischgl hat das Echo eines Wohlstandsaborts, eines Kultiviertheitsslums, ausstaffiert mit Alpinpopanz und wuchernden Rustikalkarzinomen. Das Betragen vieler hier ist offensichtlich ein direkter Angriff auf Überzeugungen der Aufklärung. Ischgl, kann man zusammenfassen, ist der totale Sieg des Geschäfts über Bedenken, Umwelt, Moral.

Spätestens bei Fragen der Moral im alpinen Raum, eigentlich aber schon mit seiner Wortschöpfung des „Rustikalkarzinoms“, sind wir