Lohn und Brot hinter der Wand

Enklaven Die 20 reichsten Länder möchten in Afrika Sonderwirtschaftszonen errichten. Nur, wem nutzen die Boomtowns eigentlich?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2017
Enklave des exportorientierten Welthandels: Die Sonderwirtschaftszone von Lomé in Togo
Enklave des exportorientierten Welthandels: Die Sonderwirtschaftszone von Lomé in Togo

Foto: Issouf Sanogo/AFP/Getty Images

Der Wind hat viel Sand über die Fahrbahn getrieben, zum Hafen hin legt sich eine Düne über aufgebrochenen Teer. Wir müssen sie queren, kein Grund, die Geschwindigkeit zu drosseln. „Kein Problem, kein Problem“, ruft der Fahrer des Motorrad-Taxis. Er hat eine Hand auf mein Knie gelegt. „Gott hat ein Auge auf uns an diesem Morgen.“ Fast nimmt die Düne dem Motorrad die Balance, wir strecken gleichzeitig einen Fuß aus, fangen uns ab. Der Fahrer gibt weiter Gas, jetzt wo Gott offensichtlich wach ist. Die Hand liegt noch auf meinem Knie, als wir vor der Mauer ankommen – voilà, la Zone Franche, die Sonderwirtschaftszone am Hafen von Lomé, Hauptstadt von Togo.

Die Mauer ist lehmbraun, vielleicht vier Meter hoch, mit einer Stacheld