Lützerath: Mit Beton und Barrikaden gegen den Kohlebagger

Braunkohle Die Zukunft des Dorfes im rheinischen Kohlerevier entscheidet über Deutschlands Beitrag zum 1,5 Grad-Ziel. Die Räumung soll noch diesen Monat kommen. Vor Ort rüsten sich Aktivisten für die Verteidigung. Ein Besuch
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 02/2023
Ein weiter Blick in die Abgründe kapitalistischer Zerstörungswut
Ein weiter Blick in die Abgründe kapitalistischer Zerstörungswut

Foto: Imago / Funke Foto Services

Drinnen, im eiskalten Wohnzimmer, hört man nur einen dünnen Ton. Als schleife Wind beharrlich um Kanten. Obertöne, konstantes Mahlen greift durch den verwilderten Garten, an der Schiebetür fehlt der Griff. Der Zimmerer, groß, dunkelblonde Haare, die aus der schwarzen Kapuze drängen, will daneben zwei Betten bauen. Der Ofen muss angeschlossen werden, es gibt keinen Strom, keine Heizung mehr, jemand hat eben die Stelle markiert, wo der Schornstein aufgebrochen werden soll. Der Zimmerer arbeitet gern, sagt er, dreht sich, lacht: Aber schon länger nicht mehr für Lohn. Er ist grade dreißig Jahre alt geworden. Halb so alt wie Schaufelradbagger 261, der draußen am Loch gräbt: 220 Meter Länge, 70 Meter hoch, 7600 Tonnen Dienstmasse.