Nach dem Spaß

Blub Harf Zimmermann fotografiert Gestrüpp und Farne, wo mal ein Badeparadies war
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 49/2019

Von sich aus bedeutet die Ruine nichts. Als Zeichen braucht sie Leser, die ihren Code entschlüsseln wollen, ihrer lautlosen, wunderlichen Sprache zuhören. Ein Blick auf Ruinen lässt die Modi der Zeit zusammenfallen, erst dann wachsen ihnen ästhetische Überschüsse, vielleicht auch Begriffe von Schönheit zu: Ruinen sind Zeichen einer noch nicht ganz verwehten Vergangenheit, ein Riss im Verlauf der Dinge. Der Kultur- und Literaturwissenschaftler Hartmut Böhme hat das eleganter formuliert: „Die prekäre Balance der noch sichtbaren Formbestimmtheit und der noch nicht endgültigen Formauflösung der Ruinen prädestiniert sie dazu, zur stummen Zeichensprache der Geschichte zu werden.“ Es gibt gebaute Ruinen, die eine idealisierte