Rumlaufen, Motivsuche

Porträt Harald Hauswald gilt als der Straßenfotograf Ostberlins. Von der Stasi beobachtet, fand er das Leben in der DDR dennoch unbeschwerter
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2020
„Langhaarfrisur, Vollbart, Jeans“, schrieb schon die Stasi zutreffend
„Langhaarfrisur, Vollbart, Jeans“, schrieb schon die Stasi zutreffend

Foto: Stephanie Steinkopf für der Freitag

Klitzekleine Ironie: Harald Hauswald, geboren 1953, vor allem bekannt als Fotograf von Straßenszenen in Ost-Berlin und der DDR, von Heranwachsenden und Verhärmten, von Demonstrationen, Aufmärschen und Tanz, Punks und Emos, Hooligans, von Menschen in ihren Nischen – dieser Harald Hauswald sagt, dass wir uns etwas außerhalb von Berlin treffen könnten, „im Wald“.

Dann los, Zug nach Storkow, vom Bahnhof mit Rad noch etwas durch Sonnenschein, am alten jüdischen Friedhof vorbei, durch Eigenheimidylle mit blauvioletten Dachschindeln – und links Hirschluch, weites Gelände einer Jugendbegegnungsstätte der evangelischen Kirche, Kaffee aus Thermoskannen statt Spaziergang durch den Prenzlauer Berg; Fotoseminar im Grünen statt Nachbars