Wurm im Glück

Architektur Die Erneuerung des Umlauftanks 2 ist beispielhaft für den Erhalt junger Baudenkmäler
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 49/2017

Selbst wenn Sie Berlin nur besucht haben, kennen Sie es mit hoher Wahrscheinlichkeit – Richtung Zoo auf der rechten Seite hinter der S-Bahn-Haltestelle Tiergarten, direkt an der Spree: Ein hochgezogener Kasten auf staksig grünen Beinen, aus seinem Inneren quillt altrosa etwas heraus, was an Gedärme denken lässt. Für den Gewährsmann der deutschen Architekturkritik, Wolfgang Pehnt, kniet da seit 1974 „ein aufgeständertes Laborgebäude auf einem riesigen Umlaufkanal wie Siegfried auf dem bezwungenen Lindwurm“. Es ist der weithin sichtbarste Teil der Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffsbau, der Umlauftank 2, gebaut vom 2012 verstorbenen und sträflich unbekannten Ludwig Leo, betrieben von der Technischen Universität.

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