... ja, unter der Burka kann Frau oder Mann einen Sprengstoffgürtel verstecken, die Kalaschnikow spazieren tragen oder Opium aus Afghanistan nach Europa über die Balkanroute schmuggeln. Ja, doch, das ginge. In den Kleidern von Brains Mutter steckte auch eine männliche Schauspielerin (Terry Jones). Und wie subversiv sie/er war ...
Doch was steckt wirklich hinter diesem Burka-Verbot. Es ist nicht die pure Angst vor der wandelnden weiblichen Kampfmaschine. Nein, es ist der Anspruch der CDU/CSU und der vielen Sarrazin-Anhänger und Petry-Jünger auf die Zurschaustellung des "Weiblichen". Das neue Schlagwort heißt "Gesicht zeigen". Nein, nicht im Sinne von Flagge zeigen, sich zur Menschlichkeit und den demokratischen Grundwerten - sofern sie von den Eingeborenen dieser Republik überhaupt akzeptiert und selbst eingehalten werden - zu bekennen. Es geht um das "Gesicht zeigen" im wahrsten Sinne des Wortes. Man möchte die Mimik und Gestik verstehen, um die Damen richtig einschätzen zu können. Sch ... drauf, welche religiösen Beweggründe die Frauen dazu veranlassen, sich bis zur Unkenntlichkeit zu verhüllen. Ja, ich gebe den Ordnungshütern recht, dass eine Passkontrolle echt schwer ist. Und im Gerichtssaal oder vor der Kita jede andere Person vertretungsweise oder verbotenerweise stehen könnte. Ja, es gibt Aspekte, über die man sich unterhalten muss, wo Fragen der Sicherheit eine Rolle spielen könnten. Man stelle sich nur vor, eine minderjährige Muslima mit Burka kauft Alkohol und legt der Kassiererin den Ausweis ihrer Mutter vor?
Es ist absurd, worüber wir uns das Maul zerfetzen müssen und im Bekanntenkreis wieder einmal angstverzerrte Gesichter entkrampfen müssen. Weil nicht einmal ein Prozent der in der BRD lebenden strenggläubigen Muslima sich mit der Burka in der Öffentlichkeit bekleiden. Dafür rüstet die Journalie in Deutschland auf und füllt ganze Blätterwälder und digitaltemporäre Webseiten. Hier wird Volkes Wille nach dem "Gesicht zeigen" wiedergegeben. Hier kümmert sich die Politikerelite um die Ängste der Wähler. Hier geht es Gott sei Dank nicht mehr um die gleiche Leier, dass wir die Ursachen für Krieg und Verfolgung vor Ort, im guten alten Militaria-Deutschland und in Westeuropa und in der USA bekämpfe müssen. Schaut weg von dem, was wirklich dahinter steckt warum die vielen Burkas nach Deutschland flüchten, sondern schaut in deren unverhüllte Gesichter. Aber nur nicht an die Wurzeln gehen, weil wir Burka-Angsthasen erkennen könnten, dass wir mit unseren Stimmen für Kriegsbefürworter, Menschenausgrenzer, Minenleger und Waffenverkäufer unseren eigenen Beitrag dafür leisten.
Vielleicht ist es auch ein ganz anderer Aspekt, den die CDU/CSU-Innenminister mit ihrer Berliner Erklärung vom letzten Freitag antrieb. Darauf brauchte mich ein wunderbares Interview heute morgen mit der Kulturwissenschaftlerin Barbara Vinken im Deutschlandfunk (http://www.deutschlandfunk.de/debatte-um-burka-verbot-auch-in-unserer-gesellschaft-sind.694.de.html?dram:article_id=363655). Bei aller kontroversen Betrachtung der Vollverschleierung besteht doch die Gefahr, dass die Burka irgendwann von einem Modezar als das neue Kultobjekt erkannt wird. An die Tragegewohnheiten westeuropäischer Frauen angepasst und schon entwickelt sich ein neuer Trend und Burka-Tragen wird in?
Kommentare 4
als ich: ein stück stoff las, wußte ich:
weiter-lesen bringt hier nichts.
doch, doch, die frage nach den heimischen ursachen für die steigende anzahl burkaträgerinnen hierzulande ist genau treffend. das militärische in den verschiedensten erscheinungen ist der grund. in deutschland wird soviel kriegstaugliches gebaut und verkauft, dass diese kriegstreiberei unter anderem auch burkaträgerinnen hierher treibt. aber die ursachenforschung ist nicht jedermanns und jederfraus sache. lieber und viel primitiver ist der xenophobische reflex.
Die Trägerinnen der Vollverschleierungsmodelle laden sich in dieser Gesellschaft die Probleme selbst auf bzw. bekommenn sie durch ihren Gatten aufgehalst. Man hört und liest, dass das Unsichtbarmachen des Körpers in der Öffentlichkeit ein Zeichen der häuslichen Machtkonstellation sei. Der gläubige Muslim entzieht seinen menschlichen Besitz den Augen Aller. Er legt fest, was das muslimische Gottesgift tun darf. Viel soll es nicht sein. Er bestimmt darüber, ob eine seiner durch Allah Verbundenen arbeiten oder reisen darf. Er bestimmt, wann er Sex hat. Seine Frauen haben sich zu fügen. Diese Religion hat schon was Anziehendes für Männer.
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