„Besame mucho“: Wo E- und U-Kultur ins Schunkeln kommen

Oper „Besame mucho“ gehört zu den bekanntesten Liedern der Welt. Die Neuköllner Oper erzählt die Geschichte seiner Entstehung als eine Begegnung, die es so nie gab
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 08/2023
Tragisch, komisch: Christian Camino in der Rolle des Komponisten Enrique Granados
Tragisch, komisch: Christian Camino in der Rolle des Komponisten Enrique Granados

Foto: Thomas Koy

Ausgerechnet fis-Moll, diese Tonart gewordene Wehklage, steht im Mittelpunkt des Abends. Genauer: die Tonfolge fis – gis – a – cis – d. Eine winzige Melodie, die, man glaubt es kaum, Musikgeschichte geschrieben hat. Denn die mexikanische Komponistin Consuelo Velázquez hat daraus, nach d-Moll transponiert, eines der bekanntesten Lieder der Welt komponiert: Bésame mucho, ein melancholischer Bolero, dessen Text von Sehnsucht, Liebe und Schmerz kündet. Ungezählte Male gecovert und in Filmen verwendet, ist die eingängige Melodie bis heute ein unschlagbarer Ohrwurm.

Das Lied machte aus der hochbegabten Pianistin im Handumdrehen eine der ersten Frauen, die in der mexikanischen Schlagerwelt der 1940er Fuß fassen konnte. Der Radiosender XEQ hatte