„Mit vernünftigen Mitteln“

Interview Die amerikanisch-türkische Sozialphilosophin Seyla Benhabib ist überzeugt, dass die Demokratie siegt, solange wir für sie kämpfen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2017

Krisen, Krieg, Flucht, Rechtspopulismus. Die Welt scheint auseinanderzufallen, der Universalismus auf dem Rückzug. Die Menschenrechte, einst Hoffnungsträger für eine humane Gesellschaft, haben an Kraft verloren. Kulturrelativismus und der Vorwurf, das „Trojanische Pferd“ des Westens zu sein, haben sie in die Defensive gebracht. Die renommierte Sozialphilosophin Seyla Benhabib will diese falschen Widersprüche überwinden und entwickelt dafür eine diskursethische Rechtfertigung. Der Politikwissenschaftlerin geht es nicht um ein „Weltstaatsbürgertum“. Sie fordert – im Sinne Kants – einen moralischen Universalismus.

der Freitag: Frau Benhabib, geht es bergab mit dem Konzept „Menschenrechte“?

Seyla Benhabib: Die Deb