„Nur die Migranten können unser Land retten“

Interview Enrico Deaglio sah Blüte und Niedergang der italienischen Arbeiterbewegung. Heute beschäftigt ihn das Thema Rassismus
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 24/2019
Enrico Deaglio hat Italiens linksradikale Bewegung mitgegründet. Als Korrespondent ging er in die USA und blieb. Trumps Wahl hat er auch genossen
Enrico Deaglio hat Italiens linksradikale Bewegung mitgegründet. Als Korrespondent ging er in die USA und blieb. Trumps Wahl hat er auch genossen

Foto: Emanuele Camerini für der Freitag

Am Morgen nach der Lesung in Berlin sitzt Enrico Deaglio, 72, in der Lobby seines Hotels und trinkt Caffè. Nach Deutschland ist er gekommen, um eins seiner Bücher vorzustellen. Zahllose hat er als Journalist geschrieben, auch im italienischen Fernsehen war er tätig. Zum Journalismus kam Deaglio über sein politisches Engagement. Ende der 1960er wurde er als Student der Medizin politisiert. In Turin gehörte er zu den führenden Köpfen der operaistischen Gruppe Lotta Continua. Den Arztberuf hängte er bald an den Nagel, um in Rom Herausgeber der gleichnamigen Zeitung zu werden. Er hat einen herrlichen italienischen Akzent, wenn er Englisch redet, obwohl er seit zehn Jahren in den USA lebt.

der Freitag: Herr Deaglio, wie haben Sie die Europawahl erlebt?

Enri