Psychiater auf den Barrikaden

Bayern Die CSU wollte psychisch Kranke wie Schwerverbrecher behandeln. Das ist ein Zeugnis für den Sicherheitswahn, der die Partei ergriffen hat
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2018

Selten stieß ein Gesetzesvorhaben auf so massiven, einhelligen und empörten Widerspruch wie das von der bayrischen Landesregierung geplante „Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz“ (BayPsychKHG). Ärzte und Therapeuten waren entsetzt, die Opposition empört, die Presse schlug Alarm. Bevor Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einer Expertenanhörung im Landtag am Dienstag eine Entschärfung des Gesetzentwurfes bekannt gab, übertrafen sich die Kritiker mit der Klassifikation des Entwurfes als „erschreckend“ und „extrem gefährlich“, als „Katastrophe“ gar. Andreas Heinz, Psychiater und Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Charité Berlin, sprach dem Gesetz im Interview m