Sieg der Unvernunft

Frauenrechte Der argentinische Senat hat ein Gesetz zur Legalisierung von Abtreibungen zu Fall gebracht. Doch die Aktivistinnen für Selbstbestimmung werden weiterkämpfen
Exklusiv für Abonnent:innen
Wenn die grüne Kampagne (hier eine Demonstration im Juni) etwas klargemacht hat, dann, dass sie nicht aufgeben wird
Wenn die grüne Kampagne (hier eine Demonstration im Juni) etwas klargemacht hat, dann, dass sie nicht aufgeben wird

Foto: Eitan Abramovich/AFP/Getty Images

Da sage noch einer, beten bringe nichts. Der Erzbischof von Buenos Aires, Mario Poli, feierte am Mittwoch eine Messe in der Kathedrale der Stadt, um für die Ablehnung des Gesetzes zur Legalisierung von Abtreibungen zu beten, das zeitgleich im Senat zur Abstimmung vorlag. Es liegen zwar keine Hinweise vor, dass tatsächlich Gottes Hand im Spiel war, aber so kam es: mit 38 zu 31 Stimmen hat der argentinische Senat die Gesetzesvorlage, die am 14. Juni im Abgeordnetenhaus knapp angenommen worden war, abgelehnt. Sie sah eine Legalisierung von Abtreibungen bis zur 14. Woche vor sowie die Verpflichtung für Krankenhäuser, sie kostenlos vorzunehmen. Die Niederlage kam zwar mit Ansage – die meisten Senatoren hatten sich schon zuvor festgelegt – doch bis zuletzt wurde