Wir Wohlstandssozialisten

Protokoll Wolfgang Pohrt rechnete am Wochenende in Berlin gleich zwei Mal mit jeder Kapitalismuskritik ab. Die Zuhörer betranken sich dabei. Was kann es schöneres geben?
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Egal, wo er hingeht und worüber er redet, jedes Mal tritt Wolfgang Pohrt seinem Publikum genüsslich eine vors Schienbein. Und das ist einfach schön mit anzuschauen. So war es am Samstag in der Volksbühne. Und am Sonntag in der "Interventionsschankwirtschaft" Laidak. In jener Kneipe hatte er bereits vor drei Monaten sein neues Buch "Kapitalismus Forever" vorgestellt und dabei jedem Marx-Leser eine mitgegeben: Wenn die Menschen auf die Straße gingen, dann nie, weil sie Marx gelesen, sondern weil sie die Schnauze voll gehabt hätten. Und überhaupt: Was wäre der Kapitalismuskritker ohne den Kapitalismus? Nichts! Das einzige, was die letzten 40 Jahre Kritik dem konkret-Herausgeber Hermann Gremliza gebracht hätten, sei ein eineinhalb-stündiges Ges