Der tragische Tod des M.

Debatte Tausende trauern um Marius – die Giraffe, die an Löwen verfüttert wurde. Was die Empörung über den Tod eines Zoobewohners über unser Verhältnis zu Tieren aussagt
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Für jeden etwas: Auch bei den Affen hängen Reste von Marius
Für jeden etwas: Auch bei den Affen hängen Reste von Marius

Foto: Thomas Lekfeldt/ AFP/ Getty Images

Warum musste Marius sterben? Nur 18 Monate währte sein kurzes Leben, dann fand man ihn erschossen in einer Gefängniszelle. Wenig später zerfleischten ihn die Löwen. „Herzlos“ und „grausam“ sei das, schrieb daraufhin die Bild-Zeitung. Daneben präsentierte sie die Mordwaffe, eine Winchester Kaliber 44, mit Zielfernrohr und Schalldämpfer.

Wohlgemerkt: Marius ist kein Mensch. Marius ist eine Giraffe – gewesen, denn am Montag wurde Marius in einem Kopenhagener Zoo geschlachtet. Ein Großteil seines Körpers ging dann an Forschungsinstitute, der Rest als Futter an die Löwen, die das Fleisch vor den Augen des Publikums verspeisten. Den Verantwortlichen der angeblichen Gräueltat hatten die Detektive der Bild-Zeitung schne