Arbeiten bis zur Verzweiflung

Frankreich Die Hälfte von Emmanuel Macrons Amtszeit ist um. Der Druck auf die Menschen ist nur größer geworden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 46/2019

Fisch wird über die Theke gereicht, in der Schlange vor dem Käsestand bekommen die Wartenden ein Glas Wein angeboten, etwas weiter liegen herrliche Waldpilze aus. An diesem sonnigen Herbsttag auf dem überdachten Marktplatz von Pantin scheint das Leben in Frankreich ziemlich normal. Die Gemeinde grenzt nordöstlich direkt an Paris, gehört jedoch zum Département Seine-Saint-Denis. Hier beginnen die Postleitzahlen mit „93“ und so wird auch die Gegend genannt: „Quatre-vingt-treize“, bekannt für den hohen Anteil an Sozialwohnungen, Arbeitslosen und Sozialhilfeempfängern. Die zahlungskräftigen Zugezogenen in ihren flotten Neubauten am Canal de l’Ourcq schicken ihre Kinder lieber in private Bildungseinrichtungen in Paris. H