Dunkle Seite

Porträt François Ozon huldigt mal nicht starken Frauen, in seinem neuen Film rekonstruiert der Franzose den Missbrauch von Jungen durch katholische Priester
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 39/2019

Das Büro ist geräumig und modern eingerichtet, es liegt in der dritten Etage einer Altbauwohnung im 2. Pariser Arrondissement. Unten rauschen die Autos und Scooter in Richtung Place de la République. Der Regisseur François Ozon platziert eine Wasserflasche auf dem schweren Glastisch vor sich. Er wirkt entspannt, auch wenn er gerade im Schnitt für den nächsten Film steckt.

der Freitag: Monsieur Ozon, in Ihrem neuen Film „Gelobt sei Gott“, da erzählen Sie die wahre Geschichte erwachsener Männer, die juristisch gegen Bernard Preynat, einen katholischen Priester vorgehen, der sie als Jungen sexuell missbraucht hat. Warum war das für Sie ein Kinostoff?

François Ozon: Ich bin wirklich durch Zufall auf das Thema gestoßen, über