Einer gegen Alle

Porträt Juan Branco hat als Anwalt Julian Assange verteidigt, als Autor Präsident Macron attackiert. Nun verklagt er die EU wegen ihrer verfehlten Flüchtlingspolitik
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2019
„Ich denke elaborierter. Das ist auch ein Genuss“
„Ich denke elaborierter. Das ist auch ein Genuss“

Foto: Andreas B. Krüger für der Freitag

Erdbeertörtchen. Mehr wird Juan Branco an diesem wechselhaften Junitag im Café Cassette nicht bestellen. Zwischen zwei Regenschauern ist er aus seinem Büro gekommen, das gleich um die Ecke liegt, genau an der Grenze von Montparnasse und dem Boulevard Saint-Germain.

Hier, wo einst Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir das Bild vom französischen Intellektuellen prägten, ist vom aufrührerischen Geist kaum noch etwas zu spüren. Die Gegend ist fest in der Hand von Touristen und besser verdienenden Parisern. Branco, Sohn eines Portugiesen und einer Spanierin, ist hier mit drei Geschwistern aufgewachsen, besuchte eine angesehene Privatschule. Seine Mutter, eine Psychoanalytikerin, der Vater ein erfolgreicher Produzent von Autorenfilmen – im Hause Branco t