Die Titelseiten der Tageszeitung Libération sind in Frankreich Kult. Meist reicht ein Wort, um den Nerv aktueller Debatten im Land zu treffen. An diesem Donnerstag ein Wort aus 5 Buchstaben ASSEZ ! (Genug!).
Zuvor gab es eine tagelange Debatte, ob das rechtsgerichtete Wochenblatt Minute unter dem Vorwand der Satire das Recht hat, die schwarze Justizministerin Christiane Taubira auf der ersten Seite zu zeigen, nebem dem Titel „Schlau wie ein Affe - Taubira findet die Banane.“
Editorialist Fabrice Rousselot schreibt im Libé Leitartikel:
Genug! Das ist ein Aufschrei. Ein Verlangen, das Abscheuliche zu beenden. Genug von diesen rassistischen Auswüchsen und Diskriminierungen, die unsere Öffentlichkeit verpesten. Genug von diesen Beschimpfungen, die man auf der Titelseite eines Magazins verbreitet und die man dann versucht als Satire zu rechtfertigen. Die Angriffe, die Christiane Taubira ertragen muss, sind widerlich und gefährlich. Sie schwächen den republikanischen Pakt und das muss gesagt werden. Genug also! Die Entrüstung ist legitim und wird von vielen geteilt.”
Teilen und Liken können auch die Freitag Leser die gestern von Libé ins Leben gerufene Facebook Seite wie bereits 19.000 andere User.
Und fast 60.000 Menschen haben bereits eine Petition unterzeichnet, in der sie das Ende der rassistischen Parolen fordern, die derzeit in Frankreich immer lauter werden.
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