„Liebes Arschloch“ von Frankreichs Starautorin Virginie Despentes: Kaputt de luxe

Roman Virginie Despentes' neues Buch „Liebes Arschloch“ ist ein Roman aus E-Mails zwischen Boomern. Es geht um #Metoo, Corona, das Altern und die Drogen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 06/2023
„Liebes Arschloch“ – erst beleidigen sie sich, dann wird der Ton versöhnlicher
„Liebes Arschloch“ – erst beleidigen sie sich, dann wird der Ton versöhnlicher

Foto: Lucia Buricelli

Nach der berauschenden Romantrilogie Vernon Subutex, die entlang der Geschichte eines abgerockten Außenseiters ein Seelenporträt des zeitgenössischen Frankreichs zeichnete, war man gespannt. Was schreibt eine Virginie Despentes, die zu den erfolgreichsten französischen Schriftsteller:innen gehört, nach so einem Gesellschaftsroman Balzac’scher Dimension, einem Gesamtkunstwerk, das schon von Thomas Ostermeier auf die Theaterbühne gebracht und als erfolgreiche Comicversion aus der Feder des ehemaligen Charlie-Hebdo-Zeichners Luz gefeiert wurde? Despentes’ Antwort lautet: das genaue Gegenteil.

In Liebes Arschloch treffen die alternde Schauspielerin Rebecca (als Vorbild für die Figur diente Catherine Deneuve, sagte Despentes der FAS) und der gefeier