Das absurde Kriegstheater der USA

Perpetuum-Mobile des Krieges. Immer deutlicher werden Widersprüche, Lügen, Halbwahrheiten und Verdrehungen, die uns aus den USA erreichen. Aber die Verursacher sind schamlos.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Man steht einfach fassungslos vor der Frechheit, mit der die Regierung der USA den Menschen, die immer offensichtlicheren Lügen, auftischt. Die aber brav von unseren westlichen Medien ohne Hinterfragen erst mal wiederholt werden. So als ob man ganz schnell diese Version raushauen muss, bevor wieder kritische Blogger beginnen, sie in Stücke zu zerreißen und sie als Lügengebilde zu entlarven.

Da behauptet die Regierung der USA z.B. gerade, dass Nord-Korea hinter einem Hackerangriff gegen Sony stecken würde. Hintergrund: Die Hacker hatten das hohe Maß an Einflussnahme des Weißen Hauses auf das Drehbuch enthüllt. So z.B. hatten die Präsidentenberater offensichtlich darauf bestanden, dass der Präsident Nord-Koreas am Ende des Films doch sterben müsse. Basierend auf lächerlichen angeblichen Beweisen, die nicht einmal einem Amtsrichter genügt hätten, überhaupt Anklage zu erheben, war als Verantwortlicher für den Hackerangriff sofort Nord-Korea ausgemacht, drohte die Regierung der USA ernste Gegenmaßnahmen an. Und das, obwohl es offensichtlich war, dass die Hacker aus einer ganz anderen Ecke kamen. (Wie natürlich wieder Blogger analysiert hatten.) Der letzte Fall einer Schmierenkomödie, die so schlecht ist, dass jede bayrische Laiengruppe überzeugender wirkt.

Und noch dazu werden täglich neue Beweise offenbar, die zeigen, dass die ganze Kriegs-Inszenierung des Westens, sich so offensichtlich verselbständigt hat, dass Krieg für die USA, und einige Verbündete, zum Selbstzweckt wurde.

So lässt sich nicht mehr leugnen, dass die Türkei ISIS-Kämpfer in türkischen Krankenhäusern (und Hotels) wieder gesund pflegt, und dann zurück nach Syrien schickt, damit sie dort "gegen Assad" und die Kurden kämpfen. So will die Türkei offensichtlich die USA zwingen, einen finalen Krieg gegen Syrien zur führen, damit das Land seine Regionalmachtansprüche realisieren, und die Kurdenfrage unter ihrer Kontrolle halten kann.

In Syrien wiederum werden die ISIS-Kämpfer dann derzeit ab und zu durch die USA bombardiert. Nicht direkt effektiv, aber so, dass die Infrastruktur Syriens dauerhaft zerstört wird. Und nach Aussage der Regierung der USA soll es ja "ein sehr langer Krieg" werden. Vermutlich deshalb will man nicht so schnell einen Erfolg erzielen?

Und auch längst keine Verschwörungstheorie ist es, wenn man feststellt, dass Israel, also einer der engsten Verbündeten der USA überhaupt, im Grenzgebiet zu Syrien jene Al-Kaida-Gruppen unterstützt, die in den USA als Haupt-Terror-Organisation überhaupt angesehen werden. Israel fliegt nicht nur Luftangriffe, unterstützt durch Artilleriebeschuss, wenn die regulären syrischen Kräfte den Terroristen von Al-Nusra zu nahe kommen. Nein Israel rettet auch verwundete Kämpfer, pflegt sie wieder gesund und schickt sie dann zurück an die Grenze, damit sie wieder gegen die reguläre Armee Syriens kämpfen können.

Nun sind die Erfinder des Terrorismus ja US-Amerikaner. Zbigniew Brzezinski hat die Vorläufer der Al-Kaida-Bewegung mitgegründet, um der Sowjetunion in Afghanistan „ihr Vietnam“ beizubringen. Daraus entstand dann zwar im Taliban der Feind, gegen den Krieg die USA Krieg führten und führen. Gleichzeitig aber auch ein Verbündeter in Syrien, denn dort wurden Ableger von Al-Kaida massiv Waffen und Geld zur Verfügung gestellt. Nun inzwischen gibt es die nächste Generation von Terroristen, die sich in der ISIS zusammen gefunden haben und alles wird immer schlimmer. Gerade so als ob Zauberlehrlinge mit dem Zauberstab spielen.

In der Ukraine wird genau das gleiche Spiel gespielt. Die Ukraine wird ermuntert, aufzurüsten, man liefert Waffen, Material, Personal. Gerade so als ob man morgen in den Krieg ziehen wolle. Dabei ist das Land zutiefst gespalten, und benötigt etwas ganz anders als einen heißen Krieg. Aber auch hier spielt die USA wieder mal, auch wieder mit dem Einsatz den andere Länder leisten müssen, Alles oder Nichts.

Langsam muss es doch dem allerletzten Beobachter klar werden, dass die Anti-Terror-Politik, die Politik des permanenten Krieges, den die USA nach dem Anschlag vom 11. September begann, in keiner Weise geeignet war, den Terrorismus zu bekämpfen und Frieden zu verbreiten. Sondern dass genau das Gegenteil eingetreten ist. Wir sehen uns tatsächlich in einer Situation, ähnlich zum Vietnamkrieg. Je stärker die USA die Gewaltspirale weiter dreht, desto größer wird der Widerstand und desto schlimmer die Folgen. Aber bemerken das nur harmlose Blogger mit etwas Geschichtsbewusstsein, aber keine westlichen Politiker?

Wie menschenverachtend muss die Politik der USA denn noch werden, bevor sich deutsche Wohlstandsbürger über durch Sanktionen getötete hundertausende von Kindern, verwüstete Länder, durch Uranmunition vergiftete Landschaften, Millionen ermordete und verstümmelte Menschen, Millionen Flüchtlinge, so weit motivieren lassen, einmal von der Couch aufzustehen und zu sagen: Jetzt ist genug!

Stattdessen lassen sie sich ablenken von medialen Kreuzzügen gegen angebliche Rechtsextreme, die die Medien aber selbst erst durch fremdenfeindliche Berichte aufgestachelt haben. Und sie lassen sich vorgaukeln, eine Friedensbewegung wäre heute „Neu-Rechts“, und sie wollte eigentlich gar keinen Frieden, sondern die Unterwerfung des Rechts unter die Willkür des bösen Russen. So beschäftigten sich die Deutschen mit sich selbst, und ihren angeblich politisch unkorrekten Demonstrationen, so dass man guten Gewissens nicht hingehen muss.

Der Werbespruch „Ich bin doch nicht blöd“ steht für den Egoismus einer ganzen Generation. Aber er ist entweder nur in Bezug auf angeblich niedrigste Preise und Konsummaximierung gültig, oder hat den Egoismus dermaßen zum Lebensmotto gemacht, dass Deutsche keine Lust mehr haben, sich zu engagieren, so lange es nicht an die eigene Tasche geht.

P.S. Falls Ihr nicht wisst, was man bei der Demo fordern sollte: Raus aus der NATO und Revision des Weißbuchs der Bundeswehr, um die Bundeswehr wieder grundgesetzkonform zu machen. Und die Rolle die wir in der Welt spielen wollen, muss die eines Vermittlers und Helfers sein, nicht eines Zerstörers.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

LinksPazi

Unter dem Pseudonym Linkspazi bloggt Jochen Mitschka. Links, engagiert und gegen Heuchelei und Krieg. Statt Mainstream wiederholen, ihm antworten.

LinksPazi

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden