Bewegung adoptiert Partei

Griechenland Syriza hat die Wahlen gewonnen und mit ihr ein Netzwerk aus lokalen Gruppen und Solidaritätsinitiativen. Kann die Gesellschaft so grundlegend verändert werden?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 05/2015
Linke Hoffnungen auf eine bessere Zukunft
Linke Hoffnungen auf eine bessere Zukunft

Illustration: Jan Steins für der Freitag

Sie haben ihre Wahlkampfbude abgebaut, die Konservativen, am vergangenen Montagmorgen auf dem Syntagma im Zentrum Athens. Wieder stehen Bilder vom „Platz der Verfassung“ vor dem griechischen Parlament symbolisch: Die Anhänger der Nea Dimokratia ziehen von dannen, geschlagen bei der Parlamentswahl vom Sonntag. Syriza hat gewonnen, etwas Neues beginnt.

Vieles von diesem Neuen wurzelt auf dem Syntagma: Im Frühsommer 2011 wurde der Platz zum Symbol des griechischen Widerstands gegen die Krisenpolitik. Protestcamps, die Bewegung der Empörten, Demonstrationen und Streiks erreichten ganz Griechenland; es gab Besetzungen in Dutzenden Städten, und Hunderttausende Menschen, die zuvor noch nie demonstriert hatten, gingen gegen die herrschende Politik auf die Straße