europa schließt

Flüchtlingspolitik Anlässlich des Inkrafttretens des europäisch-türkischen Flüchtlingsabschiebeabkommens am 20. März 2016

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europa schließt nach langem schlachten

den feindschaftsmodus für die zukunft aus.

drum schließt es sich alsbald zusammen,

um diese gold’ne regel zu beachten:

je off’ner, desto mehr springt dabei raus. //

so schließt europa allerhand verträge,

mit sich und noch manch and’rem fleck der welt.

europas macht nimmt zu und die beträge,

die and’re dafür zahl’n, beziffern sich nicht nur in geld.

so schließt man auf zum großen bruder. //

wenn’s passt, schließt man auch gern von sich auf and’re.

kanonen für die feinde seiner feinde

schließt dies jedoch mitnichten aus.

und sei’s auch, dass darauf ‘ne völkerschar nach nord und westen wand’re

und schließlich klopfe an europas haus. //

und manchenorts umschlingt man tapfer die millionen,

aus menschenlieb’. – es könnte sich auch lohnen,

‘nem frischen arbeitstrupp die türen aufzuschließen,

wenn autochthone gene nur noch mäßig sprießen:

so könnt’ sich in der zukunft eine lücke schließen. //

doch vielenorts gibt’s and’re rechnungsarten,

da wär’ ein turbanträger einer schon zuviel.

und das ergebnis lässt nicht allzu lange auf sich warten,

der kontinent zeigt dem planeten sein profil:

europa schließt.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Lothar Thiel

LT ist Gymnasiallehrer, in der interkulturellen Pädagogik engagiert und schriftstellert nebenbei, derzeit vor allem im Bereich der Lyrik.

Lothar Thiel

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