Supergau in Fukushima: Protokoll einer Katastrophe

Schock Am Bett liegen schon die Mangas, der Impfpass und das Ticket nach Japan. Dann meldet ihr Computer: Ein Reaktor brennt. Lucy Fricke soll als Goethe-Stipendiatin nach Tokio
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Militär im Rettungseinsatz: Ein verheerendes Erdbeben und ein Tsunami an der Nordostküste Japans haben ganze Dörfer zerstört. Tausende Menschen sind gestorben. Im Atomkraftwerk Fukushima kommt es zum Supergau
Militär im Rettungseinsatz: Ein verheerendes Erdbeben und ein Tsunami an der Nordostküste Japans haben ganze Dörfer zerstört. Tausende Menschen sind gestorben. Im Atomkraftwerk Fukushima kommt es zum Supergau

Foto: Paula Bronstein/Getty Images

Es ist die Nacht zu Dienstag. In vier Wochen geht mein Flug nach Japan. Knapp vier Monate will oder wollte ich dort bleiben. Am Freitag gab es die ersten Meldungen. Direkt nach dem Aufstehen startete ich den Computer, um nachzuschauen, ob die Welt noch steht. Wie jeden Tag. An diesem Freitagmorgen stand sie nicht mehr. Zehn Meter hoher Tsunami trifft Japans Küste, war das erste, was ich las.

Im Posteingang eine E-Mail aus Kyoto. Es geht um Vorbereitungen für meinen Aufenthalt als Goethe-Stipendiatin dort, Namen, Kontakte und herzliche Grüße aus dem künftigen Domizil. Als die Mail abgeschickt wurde, muss das schwerste Beben in der Geschichte Japans etwa eine Stunde her gewesen sein. Es blieb unerwähnt. An diesem Freitag begann alles sehr langsam, von 19 Toten is