Der Admin und die Printe

Administratoren können Papier nicht leiden. Warum? Papier bedeutet eine Menge zusätzlichen Aufwand, weil eine bestimmte Kategorie von Menschen nicht willens oder in der Lage ist, Dateien in elektronischer Form zu handlen. Sei es drum.

Wie der Zufall es so anstellt, lag zufällig mein Smartphone und die örtliche Presse für eine eigenwillige Betrachtung nebeneinander. Die örtliche Presse ist, zur Erklärung, ein relativ unbedeutendes Blatt in OBB, zugehörig dem Merkur-Verlag München. Wieder zurück zum eigentlichen Anliegen.

Da lagen beide auf dem Küchentisch ... das Smartphone, fast klein und winzig, und die Printe "Oberbayerisches Volksblatt", kurz OVB genannt, und ein gutes Achtel der Tischoberfläche einnehmend ... einmal aufgeschlagen.

Ich versuche mich dem OVB aus technischer Sicht zu nähern. Also gewichtsmäßig gibt es kaum einen Unterschied zwischen meinem Smartphone und dem OVB -> unentschieden. Das war nicht unerwartet, gibt es doch größere Printen, die durch ihren Gewichtsanteil bundesweit Papiertonnen belästigen.

Gehen wir einmal tiefer. Angaben zu Prozessor oder Arbeitsspeicher lassen sich auf der Printe OVB nicht finden. Wahrscheinlich verbirgt sich ein Geheimnis dahinter. Wäre bestimmt revolutionär, wenn die Macher von dieser Printe wesentliche Komponenten moderner Technik in dieser dünnen Zelluloseschicht verstecken konnten. Vielleicht lüftet sich dann später auch das Geheimnis, warum es bei allen Printen keinen Aus- und Einschaltknopf gibt. Ich jeden falls habe ihn noch nicht entdeckt.

Ein modernes Infoterminal besticht durch Anschlüsse und Kommunikationsschnittstellen. Bei der Printe OVB sind äußerliche Schnittstellen nicht entdeckbar ... kein USB, kein Audio -> nichts. Nicht einmal ein Anschluss für ein Ladekabel. Soll wohl den Eindruck auf Langlebigkeit vermitteln. Hmmm. Wlan, Bluetooth, 3G -> Fehlanzeige. Ich frage mich, wie diese Printe aktualisiert wird. Egal.

Wenden wir uns den interessanten Details zu. Wie sieht es mit der Internetfähigkeit aus? In der Printe OVB finde ich den einen oder anderen Link zu Webseiten. Ja ihr lieben Printenmacher, mit welcher Holzmaus oder welchem Holzfinger kann ich denn auf diesen Link klicken, damit mir der Inhalt der verlinkten Seite angezeigt wird? Oder muss es eine Steinmaus sein? Ich habe es noch nicht herausgefunden. Aber ich teste weiter.

Kommen wir zur Anzeige. Diese scheint bei der Printe OVB noch auf steinzeitlichen Technologien aufzubauen -> Zellulose. Da sind die Macher dieser Printe absolut nicht auf der Höhe der Zeit. Bücheranbieter sind da schon wesentlich weiter. Und wenn ich mir die Möglichkeit anschaue, ob diese Printe wenigstens MP3 abspielen kann, dann versinke ich in den tiefsten Wüstensand vor Scham ob dieser Fragestellung.

Bleibt zum Schluss eine wichtige Funktion bei aktuellen Kommunikationsgeräten zu beurteilen, die Wischfunktion. Aktuelle Hinweise auf dieses Feature für diese Printe gibt es nicht. Bleibt also nur die Möglichkeit, in den Annalen für die Wischfunktion von Printen wie dem OVB zu stöbern.

PehEs

Das OVB hat auch ein Onlineangebot. Trotzdem bleibt es ein Käseblatt ... und die Bedeutung des Begriffs Käseblatt steckt dann wieder in einem anderen Blogeintrag.