Egon und Alexander

Pläne Der eine heißt mit Nachnamen Olsen ... der andere Dobrindt. Beiden gemeinsam ist ... sie müssen liefern ... Pläne. Olsen für das Filmsujet und Dobrindt ...?

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In den Olsenfilmen war es einfach. Egon kommt aus dem Knast und Benny, Kjeld und Yvonne brauchen Geld, und Egon, und einen neuen Coup. Und Egon hatte dann immer einen Plan. Und der war damals schon EU-konform. Egon scheiterte dann immer, weil der dusslige Benny vergaß, den Amischlitten zu tanken, oder es gab sonst anderes Abstruses gegen den erfolgreichen Abschluss des Plans.

Der Alexander ist nicht im Film. Dobrindt-Filme gibt es nicht. Gott sei Dank. Aber er hat einen Plan. Er muss ein Wahlversprechen einlösen: Die Maut für ausländische PKW in Deutschland. Und er entwickelt wie weiland der Egon einen Plan.

Der Plan lautet wie folgt: Man lässt erst mal von sich nichts hören und sehen und beauftragt seine Ministeriumsmitarbeiter mit der Lösung der Quadratur des Kreises oder wie man es so kennt mit der Einführung der Maut ohne Verletzung des Groko-Deals und der Vorgaben aus Brüssel. Und was kommt raus? Man nehme also nicht mehr den Begriff Maut in der Planungsvorbereitung, sondern ersetze ihn mit, halleluja welche Wortschöpfung, mit, Infrastrukturabgabe. Blöder geht's nicht. Maut dient immer in den Staaten, die Maut erheben, zur Verbesserung der Infrastruktur. Bei dieser Planstelle erweist sich Dobrindt als Master of Worddesaster. Vielleicht gibt es dieses "Infrastrukturabgabe" bald als Unwort in GER und bei unseren Nachbarn. Apropos Nachbarn. Es gibt solche und solche Nachbarn. Meine Nachbarn belaste ich auch nicht, wenn sie sich über meinem Abtreter die Schuhe abputzen; es sind halt Nachbarn. Aber weiter zu Alex' Plan. Was soll denn der ganze Spaß bringen? 600 Mille an Euronen. Weiß der Alexander, wieviel 600 Mille an Prozent in seinen Finanzierungen ausmachen? Und da sind noch nicht einmal die Verwaltungskosten ausgerechnet. 600 Mille an Euronen, das ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Auch wenn es jährlich 600 Mille sind. Das ist so, als wenn Egon den Benny, den Kjeld und die Yvonne ein Jahr lang in einer Spielzeugfabrik arbeiten lässt, und am Ende hat Benny die Gicht, Kjeld eine Abmagerung auf 35 kg, Yvonne nach einem Tag aufgehört und die Olsen-Bande am Ende eines langen Jahres 35,46 Euronen eingenommen. Also Herr Dobrindt, 600 Mille mehr in Ihrem Ressort, pah, da lachen nicht nur die Betonigel.

Aber es wird noch besser. Maut, sry, Infrastrukturabgabe muss überwacht werden. Dazu gibt es entlang und über den überwachten Strecken Überwachungsterminals. Wie soll ich mir die Überwachung auf den ganz normalen Bundes-, Staats- und Landstraßen vorstellen? Welche Infrastruktur ist da notwendig? Hat sich der Planer A. Dobrindt einmal ein paar Hirnzellen mit der Problematik beschäftigen lassen? Ich plane in der Beantwortung ein nein ein.

Also, was soll der ganze Zinnober. Dobrindt muss ein Wahlversprechen erfüllen. Und er geht auf's Ganze. Wenn die EU seine Vorstellungen kippt, ist er fein raus. Sollten sich seine Pläne durchsetzen, dann wird in Zukunft nicht nur der ausländische PKW belastet, sondern dann nehmen die langfristigen Pläne der CSU zum munteren Schröpfen des deutschen PKW konkrete Pläne an.

Und es wird noch ein Plan der CSU sichtbar. Mit der Überwachung der Infrastrukturabgabe, die für jeden deutschen PKW ohne Ausnahme gelten soll, verbessern sich die Datenerhebungen für die Spitzeldienste und Schleierfahndungen. So ist es. Und wie die Pläne von Egon scheiterten, müssen die Pläne des CSU-Dobrindt gestoppt werden. Der Volksmund würde sagen: Der hat doch nicht alle Pläne im Oberstübchen. Und jetzt das Blaulicht für Dobrindt am Ende jeder verfehlten Planlosigkeit, wie immer in den Olsen-Filmen.

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Geschrieben von

luggi

Ein Veggie, der gern Fleischtomaten futtert.Vermeidet Ärztehopping durch gesunde Ernährung.

luggi

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