Hilfreich und gierig

Liberalismus Der israelische Autor Nir Baram legt mit „Weltschatten“ einen großen politischen Roman vor
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2016

Um einen Kasten Bier würde ich wetten, dass Nir Baram einmal den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten wird. Baram gilt als der israelische Schriftsteller, der die Friedenspreisträger David Grossman und Amos Oz beerben könnte. Wie die beiden ist Nir Baram in Israel ein sehr präsenter Intellektueller. Und auch hierzulande tritt er immer öfter als Erklärer seines Landes auf.

Sein Buch Im Land der Verzweiflung, erschienen in diesem Frühjahr, ist das Produkt vieler Erkundungstouren durch die von Israel besetzten Gebiete. Ausführlich lässt Nir Baram Palästinenser und Siedler zu Wort kommen und rekonstruiert noch die scheinbar marginalsten Aspekte des Konflikts. Das ist zwar häufig ermüdend, zeigt aber grandios, wie zerfahren