Unsichere Außengrenze

Porträt Shumona Sinha bekommt auch Beifall von rechts, da ihre Literatur größer ist als politisch korrektes Denken
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 39/2017

Im Literarischen Quartett sagte Marcel Reich-Ranicki einmal, es sei unmöglich für einen Autoren, in einer Sprache zu schreiben, mit der er nicht von Kindesbeinen an aufgewachsen sei. Das war in den 1990ern. Heute gibt es auf jeder Buchmesse eine Diskussionsrunde von Schriftstellern, die in einer Sprache schreiben, die sie sich selbst ausgesucht haben. Eine solche Schriftstellerin ist Shumona Sinha.

Aufgewachsen ist Sinha in Kalkutta. Ihre Muttersprache ist Bengalisch. Mit 22 Jahren begann sie Französisch zu lernen. Mit 28 Jahren zog sie nach Paris, wo sie an der Sorbonne studierte, danach als Lehrerin und Dolmetscherin arbeitete. Nun ist sie französischsprachige Schriftstellerin. Ich treffe sie in Berlin, wohin sie vom Internationalen Literaturfestival eingeladen wurde.

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