1917: Humus der Geschichte

Zeitgeschichte In Konstantin Paustowskis Roman „Der Beginn eines verschwundenen Zeitalters“ vagabundiert der Held durch das Russland der Revolution. Jeder Tag kann sein letzter sein
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2017

Anton Tschechow hat ein schwarzes Loch in der weißen Weste. Es traf ihn mitten in die Brust, er liegt am Boden in Schutt und Scherben. Das Bild des Dichters gehört zu den ersten Opfern der Straßenkämpfe rings um das Moskauer Nikitskije-Tor im November 1917. Der junge Kostja – Held des Romans Der Beginn eines verschwundenen Zeitalters von Konstantin Paustowski (1892-1968) – ist unversehens in diesen Schlamassel geraten, büßt mit Tschechow im Passepartout zugleich sein Zimmer ein, das Granaten verwüsten. Erst vor Tagen hat er sich am Twerskoi-Boulevard eingemietet, als die Revolution gerade Moskau erreicht, aber die Kadetten der Alexandrowskoje-Kriegsschule nicht weichen, sondern kämpfen wollen. Sie berufen sich auf ihren Eid, auf Russland,