1931: Hure Babylon

Zeitgeschichte Der Schauspieler Heinrich George gibt den Franz Biberkopf, als Döblins Roman „Berlin Alexanderplatz“ verfilmt und der Osten Berlins zur dunklen Halbwelt wird
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2021
Derber Klotz mit kindlichem Gemüt: Heinrich George
Derber Klotz mit kindlichem Gemüt: Heinrich George

Foto: Alfred Eisenstaedt/Ullstein Bild/Getty Images

Zementarbeiter – Spediteur – Zuhälter – Totschläger im Affekt – Zuchthäusler – Straßenhändler – Einbrecher – Hehler – Patient – Irrenhäusler – zu guter Letzt Hilfsportier. Das ist Franz Biberkopf, der urwüchsige Held in Alfred Döblins 1929 erschienenem Roman Berlin Alexanderplatz. Als ein Jahr später die Verfilmung ansteht, soll ein gestutzter, aber keineswegs verstümmelter Biberkopf antreten. Nur wie kann ein Film einem Buch gerecht werden, das nach Asphalt riecht und dem Verfasser von der Hure Babylon eingeflüstert worden ist, dem Moloch Berlin höchstselbst? Und was wird getan, damit die Geschichte nichts von ihrer Sentimentalität, ungestümen, tragikomischen F