1941: Den Kreml im Blick

Zeitgeschichte Wie der Krieg gegen die Sowjetunion geführt und gesehen wird, zeigt die Feldpost deutscher Soldaten aus dem Osten. Was die Heimatfront erreicht, ergibt ein Sittenbild
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 25/2021

Das andere Deutschland müsse es doch geben, das der werktätigen Massen, der Arbeiter und Bauern. Wenn denen bewusst werde, dass man sie dazu missbrauche, den ersten sozialistischen Staat der Erde zu vernichten, würden sie ihre Waffen nicht länger auf die Klassenbrüder im Osten richten, sondern wegwerfen. Diese Ansicht hätten nach dem 22. Juni 1941 viele seiner Landsleute geteilt, erinnert sich der sowjetische Schriftsteller Ilja Ehrenburg (1891–1967) – im Krieg Frontkorrespondent der Armeezeitung Krasnaja Swesda – in seinen Memoiren Menschen, Jahre, Leben. „Die Verteidiger von Smolensk oder Brjansk sprachen nach, was ihnen von der Schule, von Versammlungen und der Zeitung her bekannt war: Die deutsche Arbeiterklasse ist stark …, z