Ein S-Bahn-Zug nach nirgendwo, gestrandet im Niemandsland zwischen Berlin und Berlin, zwischen Treptow im Osten und Neukölln im Westen, einstweilen stillgelegt in der Nacht vom 12. zum 13. August 1961. Am Richtungsanzeiger des Triebwagens ist „Vollring“ zu lesen. Ohne erzwungenen Halt würde die Tour über Sonnenallee, Gesundbrunnen und Bornholmer Straße wieder nach Treptow führen, Fahrtzeit gut eine Stunde. Normalerweise schlucken die gelb-braunen Waggons an einem frühen Sonntagmorgen kaum Fahrgäste. Die wenigen diesmal hören gegen 2.30 Uhr beim Stopp in Treptow die Durchsage: „Bitte alle aussteigen. Dieser Zug endet hier!“ Danach schleichen die vier Wagen noch bis zur Westkurve und dürfen nicht mehr weiter, können weder vor noch zurück. Der Eisenbahnkran auf dem Nachbargleis hebt Schienen aus dem Schotterbett.
Als die DDR ihre bis dahin auch dank einer durchfahrenden S-Bahn offene Grenze nach Westberlin schließt, hat eine Gesamtberliner Stadtbahn jäh ausgesorgt. Und die vier Siegermächte des Zweiten Weltkriegs haben ihren Anteil daran, dass die Trassen so abrupt wie reibungslos gekappt werden können. Als ab Juli 1945 der Alliierte Kontrollrat auch die in vier Sektoren geteilte Stadt Berlin regiert, werden die Betriebsrechte für die S-Bahn vollständig der Deutschen Reichsbahn übertragen, die 1949 mit Gründung der DDR zum Staatskonzern aufsteigt. Das heißt, Bahnanlagen von den Stellwerken bis zu den Stationen in Westberlin sind als Reichsbahngelände de facto DDR-Hoheitsgebiet. Eisenbahner und Transportpolizei können ein Hausrecht wahrnehmen, ohne dass die Westalliierten oder der Westberliner Senat sie daran hindern.
Es ist diese Enklave des Ostens im Westen, die am 13. August 1961 von Vorteil dabei ist, elf Ost-West-Übergänge im Gesamtnetz schlagartig zu unterbrechen. Als im Spätsommer 1980 S-Bahner in Westberlin während eines Streiks die Stellwerke Halensee und Zoologischer Garten besetzen, rückt DDR-Personal an und räumt. Dietrich Stobbe (SPD), seinerzeit Regierender Bürgermeister im Schöneberger Rathaus, den die Streikenden um Beistand anrufen, spricht von „legitimen Handlungen“. Die Reichsbahn müsse ihre Interessen als Eigentümer durchsetzen. Nicht nur der S-Bahn-, auch der Fernverkehr von und nach Westberlin hatte gelitten. Was das historische Gedächtnis mittlerweile ausblendet: Als die DDR gleich nach dem 13. August 1961 ihr S-Bahn-Mandat gebraucht, um auf Westberliner Bahnhöfen Passierscheine auszugeben, die im Härtefall einen Weg in den Osten ebnen, reagiert der Polizeipräsident von Westberlin mit dem Bescheid, eine solche Praxis habe nichts mit dem S-Bahn-Betrieb zu tun und sei umgehend zu unterlassen. Es waltet die Furcht, der DDR politische Rechte einzuräumen, die sich als indirekte Anerkennung deuten lassen. Noch gilt die Hallstein-Doktrin und damit der Alleinvertretungsanspruch des westdeutschen Staates, der sich für Westberlin zuständig fühlt – humanitäre Belange haben da nichts zu suchen.
Erst im Dezember 1963 wird es ein erstes Passierscheinabkommen geben, das für die DDR kein Gesandter des Ostberliner Magistrats, sondern ein Staatssekretär unterschreibt. Womit zugestanden ist, woran sich bis 1990 nichts ändern wird. Die DDR-Regierung und der Senat verhandeln direkt über Westberlin, während die Alliierten als Schirmherren Kontrollrechte wahren und Zurückhaltung üben. Ihr letzter gemeinsamer Kraftakt gelingt im September 1971 mit dem Vierseitigen Abkommen, ein von der UdSSR, Frankreich, Großbritannien und den USA besiegeltes Agreement, gleichsam ein exemplarischer Ost-West-Kompromiss, der jedem zugesteht, was er haben soll, um das Gesicht zu wahren.
Die Regierung in Bonn muss schlucken, dass Westberlin weder ihr Staatsgebiet ist noch von ihr regiert werden darf, die in Ostberlin sich damit abfinden, dass ungeachtet dessen der westdeutsche Staat und die Inselstadt besondere „Bindungen“ unterhalten und Anspruch auf störungsfreie, zudem ausgebaute Transitwege haben. Die Mauer, der Pressverband gegen ein drohendes Ausbluten der DDR im Sommer vor 60 Jahren, wird als Grenze stillschweigend akzeptiert. Bei der S-Bahn mit ihren zwei Betriebssystemen in der geteilten Stadt unter dem einen (Reichsbahn-)Dach bleibt alles wie gehabt.
Im Herbst 1971 ist zwar der ausgebremste Vollringzug auf provisorisch verlegten Gleisen längst in den Osten zurückgeschleppt, im Westen hingegen hat die Stadtbahn ihr Kreuz zu tragen. Sie wird durch den Bau paralleler U-Bahn-Linien ausmanövriert und durch Senat, DGB, Parteien und Medien nach Kräften boykottiert. Was vorzugsweise, aber nicht nur aus politischen Gründen geschieht. Wie die 1967 eingestellte Straßenbahn kommt auch die S-Bahn einer aus heutiger Sicht fatalen Verkehrsagenda in die Quere, die Autoschneisen durch eine buchstäblich überrollte Stadtlandschaft schlägt und im Kreislauf-Stillstand der Rushhour nach Vollendung strebt.
Zuweilen patrouillieren in jenen Jahren vor den S-Bahnhöfen Boykott-Agitatoren, die stets das eine Schild zum Himmel halten: „Wer S-Bahn fährt, hilft Ulbricht!“ So wird es zusehends aussichtsloser, den Teufelskreis des Niedergangs zu durchbrechen, wenn die Züge kürzer und die Zeittakte größer werden. Je mehr Fahrgäste ausbleiben, desto stärker schwinden die Einnahmen, desto weniger kann eine devisenklamme Reichsbahn in Erhalt, Service oder die Bezahlung ihrer Westberliner Bediensteten investieren, Letzteres der Auslöser für besagten Streik im September 1980.
Als der Ausstand nach einer Woche der ausgestorbenen Bahnhöfe endet, folgen Jahre der toten Bahnhöfe. Die Reichsbahn bedenkt das Westberliner Netz mit einem Aderlass, der drei Rumpfstrecken übriglässt, darunter den Vier-Stationen-Transfer zwischen Friedrichstraße und Zoologischer Garten für reisefreudige DDR-Rentner. An den Stationen der legendären Wannsee- oder der Siemens-Bahn aber wachsen Gras und Feldblumen, rosten die Gitter am Schultheiss-Kiosk, verfallen die Dächer von Bahnhöfen, deren kunstvolle Verglasung an Gewächshäuser erinnert.
Wie die Stadtbahn in den 1980er Jahren ein Schattendasein fristet, wechselt Westberlin vom Frontstadt-Fieber zu einer geruhsameren Existenz an der Peripherie des Ost-West-Konflikts und im Schatten der Mauer. Die Überzeugung, deutsche Hauptstadt in einer von der Geschichte auferlegten Warteschleife zu sein, droht Schaden zu nehmen. Die Bevölkerung schrumpft, die Industrie wandert in einem Maße ab, dass nach 1970 in nur einem Jahrzehnt knapp ein Drittel der Arbeitsplätze verschwindet. Doch wird, was an ökonomischer Substanz verloren geht, durch die „Berlin-Förderung des Bundes“ kompensiert.
Eine Reaktion auf den unverkennbaren Abstieg einer Metropole ist die „Berlin-Initiative der Westmächte“ vom 29. Dezember 1987. Die USA, Frankreich und Großbritannien regen an, dass sich Ost- und Westberlin gemeinsam bewerben, um die Olympischen Sommerspiele 2004 auszurichten. Sie beteuern, die Inselstadt habe das Zeug zum Luftknoten, liege sie doch auf einer West-Ost-Achse, Direktflüge nach Moskau, Peking und Tokio böten sich an. Zugleich sollte der Messe- und Konferenzort reüssieren und die DDR-Kapitale als Partner gewinnen. Egon Bahrs Mantra „Wandel durch Annäherung“, ergänzt um die Variante „Wandel durch Öffnung“. Dreimal treffen sich in den Jahren 1987/88 Erich Honecker und der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) in Ostberlin, direkt verhandeln DDR-Außenhandelsminister Beil (SED) und Wirtschaftssenator Pieroth (CDU). Die DDR gibt zu verstehen, dass sie kein Interesse hat, Westberlin aus den „Bindungen“ mit der BRD herauszukatapultieren. Plötzlich erscheint vieles möglich, wovon auch die heftig verstümmelte S-Bahn profitiert, als die Westberliner BVG die Reichsbahn 1984 von einer Bürde befreit, die nurmehr als schwere Last zu schultern war. Aus seinem Dämmerzustand erlöst wird dieser Teil der Stadtbahn freilich erst nach 1990. Bis dahin wächst das Gras.
Kommentare 50
ja ,ein tag der rück-schau.
wer erinnert sich nicht der hitzigen debatten
in der DDR-volks-kammer über das für- und wider
des mauer-baus...
am ende der großen aus-sprache siegte
die große koalition der sozialisten bei der ab-stimmung
über die kleine gruppe der widerspenstigen:
sie hielten die zumutung, das DDR-volk einzusperren,
für nicht nur aus ökonomischen gründen:
für geboten und hin-nehm-bar:
die dadurch anstehenden erfolge waren doch zu verlockend!
Die heftigen Debatten im Bundestag Anfang der 70iger Jahre, wo die CDU Theater gemacht hat und gegen die Ostverträge gewettert hat. Wer wüste das nicht. Das gehört auch zur Geschichte des "Einheitskanzler" Helmut Kohl.
Die Mauer war keine sehr schöne Lösung. Aber sie war besser als Krieg.
https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/die-teilung-als-suehne-li.175449
"Die Teilung als Sühne
Die Befestigung der Systemgrenze 1961 war bitter für viele Deutsche, doch sie verhinderte den Ausbruch eines heißen Krieges.
Maritta Tkalec
....Wer das für Deutschland einschneidendste Ereignis von 1961 historisch einordnen will, muss sich diese Spannungen vergegenwärtigen. Nur so lässt sich die Befestigung der Systemgrenze verstehen. Sie war keine Entscheidung einzelner Männer. Noch heute begeben sich Geschichtsbewerter in eine Falle, wenn sie den taktischen Zwist zwischen Nikita Chruschtschow und Walter Ulbricht, den Mächtigen in Moskau und Ost-Berlin, zur Ursache für den Mauerbau erklären. Im politischen Zusammenhang gelesen schrumpft Ulbrichts viel zitierter Satz vom 15. Juni 1961 „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“ zum neckischen Detail.
Die Ursache der deutschen Teilung liegt in dem von Deutschland herbeigeführten weltumspannenden Krieg. In dessen Schatten organisierten Deutsche den Holocaust. Das ist der Grund, warum die Grenze des seit der russischen Revolution von 1917 ausgetragenen Kampfes der Gesellschaftssysteme ab 1945 ausgerechnet durch Deutschland und Berlin verlief, von 1961 an zu Mauer und Todesstreifen ausgebaut wurde und 28 Jahre lang in dieser brutalen Form bestand....
Angesichts der deutschen Verbrechen ist es erstaunlich, wie milde die Siegermächte mit dem Land der Mörder und Mörderinnen umgingen, mit einem Volk, das mehrheitlich geglaubt hatte, das Berauben, Versklaven und Vernichten anderer Völker könne zum eigenen Vorteil ausschlagen. 40 Jahre Teilung waren nicht die schwerste Sühne, die Deutschland hätte auferlegt werden können....
Mit 60 Jahren Abstand fällt die kühle historische Einordnung leichter als in den Jahren, als Familien unter der Trennung litten und Menschen bei Fluchtversuchen starben. Doch die deutsche Erfahrung sollte helfen, die vielen Mauern in der heutigen Welt gleichermaßen realistisch wie emphatisch zu bewerten."
Man sollte annehmen, dass das alles bekannt wäre. Ist es aber nicht. Und schon gar nicht bei den Jüngeren. Und das dürfte eines Tages noch zum Problem werden. Ulbricht hat die Mauer gebaut. Das haben die jetzt 76 Jahre lange "gelernt". Und plappern es natürlich nach.
Lutz Herden greift ein Mosaikstein der Frontstadt Westberlin auf. Diese Geschichten gehen im alljährlichen Propaganda-Trompetenkonzert unter. Sie interessieren im Deutschland schlicht niemanden, weil nur noch wenige es erlebt und der Rest von der Mär der bösen DDR und der noch böseren Kommunisten überzeugt ist. Was interessieren da schon historische Hintergründe, ganz zu schweigen von Ursachen und Wirkungen. Ob es Josef Stalin hätte wissen müssen, als er dem Viermächte-Status von Berlin zustimmte, das dieses Konstrukt ein Pfahl im Fleisch mindestens der sowjetischen Besatzungszone sein würde. Ganz zu schweigen, von den Ereignissen, die nach dem Ende des 2. WK, die fließend in den Zustand des kalten Krieges überging, bei dem letztlich Westberlin, obwohl nicht zur BRD gehörend, dennoch von dort verwaltet und mit Geheimdiensten der Westmächte übersät war. Diejenigen, die heute Krokodilstränen über den Mauerbau vergießen, sind vorrangig die Brüder im Geiste des Spalters Deutschlands Konrad Adenauer. Er hat mit der Abspaltung Westdeutschlands den Grundstein für die weitere Entwicklung bis hin zum Bau der DDR-Grenzsicherungsanlagen am 13.8.1961 gelegt. Die sogenannte "Mauer" war zwingend erforderlich und hätte streng genommen spätestens am 8.10.1949 errichtet werden müssen. Hier stießen zwei völlig unterschiedliche Gesellschaftssysteme aufeinander und die offene Grenze wurde permanent zum Ausbluten und zum Terror gegen die junge DDR missbraucht. Diese Zusammenhänge werden freilich von den Politganoven von ganz rechts bis ziemlich weit links ignoriert. Sie werden schlicht nicht thematisiert. Gilt es doch die Generation von heute mit der verlogenen Mär bei der Stange zu halten.
der mauer-bau war eine (bürger-)kriegs-erklärung
der DDR -führung an die bevölkerung.
ein sichtbarer beweis deren mißtrauens gegen das volk.
ein nicht nur un-schöne, sondern mörderische grenz-ziehung
der diktatoren gegen das proletariat.
denn un-konzessionierte besitzer von kapital
gabs nicht mehr in der DDR.
eine rück-kehr zur leib-eigenschaft vergangener zeiten.
die gefahr eines krieges ?
ein dummes, würde-loses herum-geeiere,
eine sinn-stiftung absurder diktatorischer gewalt.
was in gefahr war:
das scheitern eines gewalt-gestützten sozial-experiments.
wer dafür heute noch verständnis äußert,
hat mit der damaligen entmündigung der DDR-bevölkerung:
einen faulen frieden gemacht.
terror gegen die DDR?
die so jung nicht war,
sondern auf archaischen konzepten der
beherrschung von ent-machteten ruhte.
zwangs-läufigkeit war der modus der entwicklung,
von der polit-spitze nach unten, zu den fehl-informierten,
um ihrer stimmen beraubten.
Brav das Frontstadtgeplapper auswendig gelernt.
Sie kriegen von mir auch ein Fleißkärtchen dafür.
Wenn man keine Ahnung hat, dann sollte man eigentlich schweigen. Um nicht den mittlerweile legendären, wenn auch etwas rüpelhaften, aber dennoch richtigen, Ausruf eines Dieter Nuhr zu zitieren. Aber die dummdreisten, die deutsche Sprache malträtierenden Kommentare aus der "denk"zone sind ja ebenfalls legendär.
absurdes für verständlich und gut zu halten,
ist jetzt Ihre freie wahl.
sie dürfen berlin weiterhin als "front-stadt" bezeichnen,
und dabei die front-macher weiß-waschen.
sie dürfen auf dem müll-haufen der geschichte
ungestört als un-belehrbarer verwahrlosen und pöbeln.
aber mit wider-spruch müssen sie rechnen,
es unterstützt sie kein staats-sicherheits-service mehr.
tja, die konzessionierung und kontrolle
von "genehmen meinungen" durch die staats-macht
ist vorbei.
Sie dürfen "dumm-dreist", "ahnungs-los" nennen,
was Ihre absurden vorstellungen infrage stellt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Volksgerichtshof#Politische_Entscheidungen_der_Nachkriegszeit
Es reicht völlig, den Abschnitt "Der Volksgerichtshof und die Nachkriegsjustiz" in der DDR und der BRD zu lesen. Falls Erkenntnisse erwünscht sind.
Die westdeutsche Variante von Entmündigung und Manipulation haben Sie wohl immer noch nicht wahrgenommen. Aber eine ganz bestimmte Art des Nichtwissenwollens gehört gewiss zur großen Freiheit dazu.
aha,
ich hab mich hier nicht kritisch zu entmündigung und manipulation
auf der rest-erde ge-äußert.
und habe damit den anspruch auf kritik des DDR-systems verwirkt.
Sie pflegen ein absurdes rechts-verständnis.
"sie dürfen auf dem müll-haufen der geschichte
ungestört als un-belehrbarer verwahrlosen und pöbeln"
Nunja, in unserem kleinen, schnuckligen Dialog pöbelt nur Einer. Aber es naht Hoffnung: Freitag, der 13. ist ja nun vorbei. Vielleicht läuft der neue Tag ja besser für Sie: Toi, toi, toi! :-D
"tja, die konzessionierung und kontrolle
von "genehmen meinungen" durch die staats-macht
ist vorbei."
Wirklich? Sie sind ja wohl mehr als ahnungslos. Aber ansonsten ein Bürger dieses Staates, der fleißig die Mär kolportiert, die ihm nahegelegt wurde. Von Denken in der gleichnamigen Zone ist wenig zu spüren. So kann man sich auch tarnen, aber an ihren Kommentaren erkennt man den, sich intellektuell gebenden, deutschen Michel.
wer absurde vorstellungen sich zu eigen macht,
darf heuer als "quer-denker" alles allgemein-geltende infrage stellen.
un-belehrbaren ist ein weites feld überlassen.
Sie können ihre ideen aus-sähen und hoffen,
daß die olle saat früchte trägt !
Lesen Sie doch einfach mal den Wikipedia-Link zum Volksgerichtshof. Dann kommen Sie mühelos zu einem(!) Grund für die Mauer. Und lesen Sie vor allem auch, wo diese Herrschaften mit ihren ca. 5200 Todesurteilen und viele andere Personen mit diesen Karrieren in Westdeutschland abgeblieben sind.
Die Kommunisten, Sozis..., die diese Nazizeit überlebt hatten, würde man heute als schwer traumatisiert bezeichnen und in Behandlung schicken. Honecker war 10 Jahre bei den Nazis im Knast. Viele andere in KZs. Andere mussten um die halbe Welt um ihr Leben rennen. Glauben Sie tatsächlich, dass derartige Überlebenserfahrungen an Menschen vorübergehen? Ein großer Teil von denen übernahmen Führungspositionen in der DDR. Heute würde ich sagen, leider unvermeidlich mit ihren Traumata. Und natürlich der sowjetischen Besatzungmacht im Rücken. Und den z.T. alten bekannten Feinden im Westen.
Den Text von Frau Tkalec sollten Sie vielleicht gleich auch nochmal lesen. Diese Mauer wurde nicht von Ulbricht allein gebaut, wie das im Westen auch heute noch so ausdauernd falsch und lächerlich erzählt wird. Man nennt es übrigens Projektion. Da war, bitte nicht vom Stuhl fallen, auch Adenauer beteiligt. Und natürlich noch ganz andere Kräfte, die in Steinmeiers und all den anderen üblichen Feiertagsreden ganz gewiss nicht erwähnt wurden.
Ausdrücklich:Sie können kritisieren wen und was Sie wollen. Man sollte allerdings den Gegenstand der Kritik doch genauer kennen. Muss man heutzutage natürlich nicht mehr. Weiß ich ja.
Rätselhaft aber bleibt mir Ihr oberflächliches Urteil(!), ich würde ein absurdes(!) Rechtsverständnis pflegen. Wie kommen Sie denn zu einem solchen Urteil? Das nenne ich ja mal meinungsstark. Vor allem aber ist es eine böse Unterstellung.
traumatisiert durch die nazi-diktatur u n d die stalin-herrschaft im exil
fanden sich helfer und aktive betreiber einer "neuen" zwangs-wirtschaft,
die ihre kritiker mund-tot machte.
nur die abstimmung mit den füßen blieb denen,
die das nicht aushalten wollten.
bis zum 13.august 1961.
da machte das diktatorische regime die DDR den schritt zum
absurdistan no.1 in der welt.
es waren nicht mullahs, gottes-krieger, religiös-motivierte terroristen,
die dem volk zeigten, "was eine harke ist".
vorgegeben wurde die not-wendigkeit einer abgeschotteten, friedlichen,
von der kapitalistisch-faschistischen ausbeutung ab-gesonderte
menschheits-befreiung.
eine not-bremsung gegen die zügigen ab-gänge von der fahne.
eine mörderische maß-nahme gegen deserteure.
das menschen-recht auf flucht und asyl wurde
durch den schieß-befehl ersetzt.
absurd, aber fakt.
wird das den nach-geborenen verständlich gemacht ?
Wenn Sie meine Einlassungen nicht lesen, können Sie diese auch nicht verstehen. Das Runterbeten Ihrer Sicht der Dinge führt nirgendwo hin.
ihre einlassungen, wie viele "begründende" erklärungen
und beiläufigen erzählungen wie oben die von herrn herden abgelieferte,
für das zustande-kommen von absurdistan in relativen ehren...
mir gehts um den kern der geschichte.
und das kommt nicht aus dem nachbeten eines "westlichen" rosen-kranzes,
sondern aus nach-denken u n d aus dem abstand zu den ereignissen
die uns heutigen gewährt wird, aber zu selten genutzt wird.
die an-hänglichkeit an un-haltbare interpretations-muster
ist eben identitäts-schonend.
...konservierend, aber nicht an persönlichem wachstum orientiert.
Also gern nochmal von ganz vorne:Ein Gespräch ist jene Veranstaltung, bei der der Eine seine Sicht der Dinge samt Argumenten vorträgt und der Andere sich bemüht, diese zu verstehen. Dann ist der Andere mit reden und der Eine mit ZUHÖREN dran. Einander, wie auch wieder in Ihrem letzten Satz, arrogante und beleidigende Aussagen um die Ohren zu hauen, bringt bitteschön was? Gut, Sie wollen mich beleidigen. Nicht am Wachstum orientiert sei ich. An der Stelle versabschiede dann sogar ich mich aus diesem "Gespräch".
Ich kann Ihnen allerdings noch Folgendes sagen:Seit 1990(!!!!) höre ich vorzugsweise aus der westlichen Himmelsrichtung genau Ihren Ton. Alles schon wissen. Rechthaben sowieso. Belehrungen für die dummen Ossis (und viele andere noch nicht Beglückte) ohne Ende. Und:Trotz ebenfalls 30 Jahre währender i.d.R. höflicher Erwiderungen merken SIE immer noch nichts. Das sollte Ihnen doch nun auch mal zu denken geben. Aber, ich gebe zu, nach dieser langen Zeit bin es es nur noch leid. Also gutes Gelingen bei Ihren betonierten Statements. Ihre schwer lesbaren Sätze gehören zu Ihrem Hobby oder gibt es dafür andere Gründe, sich unverständlich auszudrücken?
Ja, die Denunziation nicht konform Denkender war schon immer eine Spezialität der hiesigen Mächtigen. Entweder man heult mit den Wölfen oder man ist ein Querdenker, Verschwörungstheoretiker oder einfach ein Feind der "freiheitlich-demokratischen Ordnung". Was nicht sein darf, ist nicht. So primitiv kann man als Gleichgeschalteter denken und sich dennoch "denkzone" nennen.
- daß ich Sie herabsetzen will: ist pure einbildung.
daß Sie sich den von mir vorgestellten schuh anziehen,
ist Ihre aktion.
- die DDR-ereignisse sollten nicht nur ossis belehren.
worum es geht:
die möglichkeiten für unter autoritären drohungen ent-mündigten
zu erweitern.
freie, klare aus-sprache, wechsel-seitige korrektur von meinungen
ist dafür voraussetzung.
- die anstoß-erregende "schwer-lesbarkeit" meiner texte
ist von mir über-dacht und soll dem süffigen darüber-hinweg-lesen:
einen widerstand setzen.
zu-stimmung aus schonungs-gründen/beliebtheit
ist nicht meine primäre motivation zu schreiben.
wer liest, sollte auch nicht primär auf bestätigung aus-sein.
Sie sind doch kein gedanklich-alleinstehender, aus-gestoßener dissident.
sie sind teil einer gemeinde/vulgo: blase.
ihre meinung hier zu duplizieren,
stößt auf einen widerstand von nahezu null-ohm.
Sie sind kein schaf unter wölfen.
die verbreitung Ihrer ansichten ist doch extrem un-aufwändig...
Ihre vor-gestellte opfer-rolle be-eindruckt mich nicht.
Hitler und sein Nazi-Regime hatten eine deutliche Mehrheit der deutschen (und österreichischen) Bevölkerung mindestens bis Stalingrad auf ihrer Seite. Die bedingungslose Kapitulation wurde als Kriegsende erschöpft, erleichtert aufgenommen, aber gewiss nicht als Befreiung gesehen, wie es heute vielfach dargestellt wird. Die Sowjetzone, später die DDR musste im Gegensatz zu den Westzonen, später Bundesrepublik, gewaltige Entschädigungen an die Sowjetunion leisten, nicht verwunderlich nach dem Raub- und Zerstörungs- und Vernichtungskrieg der Wehrmacht. Die Bundesrepublik wurde vergleichsweise geringfügig belastet, später gemeinsam mit West-Berlin als Schaufenster des Konsum-Überflusses des "Wirtschaftswunders" kapitalistischer Prägung herausgeputzt. Was Wunder wenn DDR-Bewohner bis 1961 die Gelegenheit nutzten "rüberzumachen". Wie auch nach dem Mauerfall. Die Meinungsfreiheit war den meisten Leuten unter Hitler, Ulbricht und Adenauer schnurz und ist es im Zweifelsfall auch heute. Im Wohlstand lebt es sich angenehm. Bis der Überfluss über die Kante strömt.
Offensichtlich die Zusammenfassung Ihrer Befindlichkeiten. Bisschen beängstigend, finde ich ja.
Also noch viel Spaß bei Belehrung anderer und bei eines Tages dann doch der einen oder anderen Selbst(!)korrektur.
- "die meinungs-freiheit" i s t
den "meisten leuten unter hitler,ulbricht und adenauer" bis h e u t e
"schnurz" und hat einen peripheren platz in der komfort-zone.
- die erweiterten konsum-möglichkeiten im westen
als haupt-motivation heraus-zu-stellen:
eine materielle orientierung der heimat-aufgebenden zu unterstellen:
betrachte ich als schlimmen zynismus.
das regime gab genug anlässe, die einschränkung der lebens-perspektiven,
vor allem der ehr-geizig-aktiven, schmerz-haft-spürbar zu machen.
anpassungs-bereite, selbst-genügsame können fast überall
ungestraft-über-leben.
- das übergestülpte "sowjet-system"( nach einer schein-demokratischen phase)
war nur eine relativ-dürftige befreiung vom nazi-system.
- um anwürfen vorzubeugen: auch im westen war die überwindung
von nazi-seil-schaften, faschistoidem denken: kein klacks...
und hat über den mauer-bau hinaus bis in die siebziger gedauert.
das belehren-lassen ist kein vorgang, bei dem passivität hilft.
es erfordert aktive aufnahme-bereitschaft,
sonst gibts absurde resultate/reaktionen, wie bei der rot-licht-bestrahlung.
wissens-erwerb ist auch nicht automatisch ein macht-zuwachs für lernende.
er fordert die bereitschaft, sich/sein denken in teilen zu verändern.
Na dann mal los mit Ihrer aktiven Aufnahmebereitschaft. Dann versuchen Sie wenigstens mal, diese klugen Ratschläge auf sich selbst zu beziehen.
Ansonsten hilft, glaube ich zwar nicht mehr, ein gewisser Kossonossow weiter:
https://www.youtube.com/watch?v=LbAqXDRvIQw
nun, soschtschenko und die russische litatur-tradition des grotesken
hatte ihre zeit in grauen zeiten, als direktere kritik lebens-gefährlich war.
und die gewalt-gestützte dummheit systematisch herrschte.
das mag im rückblick entzücken, befreit aber nicht
von der last des dazu-lernens.
ein b-lehrer bittet um eine mittags-pause...
Ist auch nicht meine Absicht. Sie sind Produkt dieser verkorksten Gesellschaft. Gleichgeschaltete Informationsmedien erzeugen gleichgeschaltete Medienkonsumenten, insofern sind ja eigentlich Sie das Opfer. Sie merken es nur nicht, igeln sich in Ihrer Denkzone ein und geben den "Nachdenker". Das Resultat ist leider vorbestimmt. Siehe oben. Das sich dieser Staat mit seiner Politikerkaste und seinen willigen Medien soviel Mühe gibt, die DDR-Gesellschaft zu diskreditieren, zeigt doch nur, wie voll die Hose ist. Solche Typen wie Sie sind selbstverständlich willkommen, um die Drecksarbeit der Propaganda zu unterstützen. Das beeindruckt mich aber ebenfalls nicht.
Dann doch nochmal. Ich helfe ja gerne, auch wenn es hier offensichtlich aussichtslos ist. Der erlösende Satz heißt:Fassen Sie sich mal an die eigene Nase. Ist im Volksmund ja weithin bekannt. Gerät aber immer auch regelmäßig in Vergessenheit. Viel Spaß also noch auf dem hohen Ross und mit Ihrer Mission, worin die auch immer bestehen mag.
wenn Sie glühender DDR-träger waren und sind,
dieser "un-verkorksten" gesellschaft, wissen Sie,
was gleichgeschaltete medien sind: aus eigener praxis.
als dankbarer konsument dieser massen-massage
kann und will ich Ihnen selbstverständlich nix vormachen.
übrigens wird mit dem gedenken über die schieß-befehl-toten
die weit größere masse der opfer des DDR-regimes vergessen.
und wer sieht sich auch schon gern als "opfer"...
ach ja, die sattsam-bekiannten sprüche meiner faschistoiden
lehrer: an die eigne nase fassen, nicht auf dem hohen roß
sitzen: wie gern hätten sie mich an der nase gefaßt
und in den dreck getreten, aber ihre zeit war vorbei...
Sehen Sie, ich hatte eher kommunistische Lehrer. Da versteht man dann eines Tages so eine kleine aber gar nichts so unwichtige und vor allem auch einfache lustige Geschichte, in der natürlich, leider übersehen Sie das komplett, jede Menge Wahrheit steckt.
"Auch Pferde! Auch Pferde!" Das hat mehr mit Ihnen zu tun, als Sie ahnen. Vergessen Sie es bei Ihrem Ritt nicht. Es ist Ihr Ritt wohlgemerkt. Ich muss da überhaupt nichts machen.
Schönes Wochenende und schönes Restjahr.
<<... stößt auf einen widerstand von nahezu null-ohm.>>
Manchmal kann man eine Diskussion nur mit offenem Mund mitverfolgen.
Antifaschistischer Schutzwall der einen Krieg verhinderte, eigentlich ist der Westen am Bau der Mauer schuld, wer nach drüben wollte war nur ein verräterischer Wohlstandflüchtling. Als ob es keine Toten an der Mauer gegeben hätte. Die Mauer wird ja verteidigt, als ob man selbst daran mitgebaut hätte.
Gut, jetzt weiß ich wenigstens Bescheid, wenn einer der Experten wieder mal eine Lehrstunde zu den Faschisten in der Ukraine erteilen will.
Sie sollten den Angesprochenen nicht überfordern... Gegen Gläubigkeit sind ohnehin keine Fakten von Nutzen.
Wenn Sie meinen Nickname nehmen wie er gemeint ist, dann wissen Sie, wer und was ich bin. Weit davon entfernt, die DDR wie sie war, zu überhöhen. Sie war ein Versuch, aus dem kapitalistischen Elend, der Ausbeutung, der Kriege, der Menschenverachtung und der Unterdrückung, einen Weg jenseits davon zu finden. Lehren aus dem größten Verbrechen der Menschheit, das gerade ein verheerendes Ende gefunden hatte, zu finden. Dass dabei viele Fehler gemacht wurden, wer wusste es nicht, denn dieser Weg war noch nicht gegangen worden. Dass das dem Klassenfeind nicht gefallen konnte, war klar. Sie sind ein Mensch, der wohl noch seine Lektion lernen wird. Denn sie dienen sich einem Staat an, der die Lehren des letzten Weltkrieges, das von deutschem Boden ausging, nicht verinnerlicht hat und in transatlantischer Nibelungentreue heute wieder Soldaten an die russische Grenze schickt. Die propagandistische Begründung hierfür sind nur allzu bekannt.
<<denn dieser Weg war noch nicht gegangen worden>>
Ironie an/
Ja selbst in der Sowjetunion stand man staunend da und wunderte sich, welchen neuartigen Weg man da in der DDR beschritt..
Ah, der Wegelagerer vom Dienst. Ist der Trigger-Detektor defekt?
Soviel schwarzer Humor musste einfach belohnt werden.
"selbst in der Sowjetunion stand man staunend da und wunderte sich"
Hier noch ein guter Rat für den Wegelagerer, nicht das er noch Ärger mit seinem Führungsoffizier bekommt:
Nicht die offizielle Propagandalinie verlassen. Sie lautet: In "Ost-Berlin" wird nichts entschieden, ohne das es in Moskau abgesegnet wurde.
Gern geschehen.
Abschlusswort zum Sonntag:
Nicht verzagen, denkzonen-Exilant, denn die biologische Lösung des Problems winkt. Wenn niemand mehr da ist, der Zeugnis darüber ablegen kann, was die DDR wirklich war, nämlich der erste antikapitalistische Staat auf deutschem Boden, der einen sozialistischen Weg suchte. Mit all ihren Fehlern, Mängeln und Irrwegen, deren Korrektur man 1990 ff verhinderte und ihr das muffige Gewand der BRD überstülpte. Wenn also alle Geschichtsbücher nach Gutdünken gefälscht und die heutigen und folgenden Generationen auf propagandistische Linie gebracht sind, dann ist das Werk vollbracht.
ach, zeugenschaft ist doch dokumentiert,
und zwar nicht nur die perspektive der befürworter.
auch die anderen(als "klassen-feinde" höchst-verdächtig
und dubios!) haben ihre erinnerungen,
danach aus-sprechen können.
und: anti-kaptitalistisch? der entrechtung der menschen
entgegen-gesetzt? die klare alternative zur entmündigung
im faschismusstaats?
staats-kapitalismus aus akkumulierter politischer macht/
un-macht der beherrschten, scheint jetzt in
xi jinping-china den reform-schwachen privat-kapitalismus
zu überflügeln.
wohl-stand scheint die mohrrübe zu sein,
mit dem das volk "der große lümmel"(heine)
sich antreiben läßt in ost und west.
aber nicht alle lassen sich für den konsum eines linsen-
gerichts und mit obrigkeitlichem druck
ihre menschen-rechte nehmen.
korr.:entmündigung im faschismus."staats":streichen
<<folgenden Generationen auf propagandistische Linie gebracht sind>>
Also ich beneide meine Kinder schon etwas um die Möglichkeiten, die sie heute haben. Propaganda wäre es, ihnen etwas anderes erzählen zu wollen.